Langohrigel sind eine Gattung mit jeweils zwei Arten aus der Igelfamilie. Sie leben im Norden von Afrika sowie im zentralen und westlichen Asien.
Die Langohrigel sind in erster Linie durch die großen und herausragenden Ohren gekennzeichnet, welche sich sonst bei keinen anderen Igelarten finden. Sie dienen der Hitzeregulierung und sorgen zudem für ein sehr gutes Gehör bei der Suche nach Beute. Die Stacheln der Tiere sind bräunlich-weiß gebändert, das restliche Fell ist weiß gefärbt. Die Igel erreichen eine Kopflänge von 12 bis 27 Zentimetern, der sehr kurze Schwanz ist bis zu fünf Zentimetern lang.
Verbreitung und Lebensraum
Langohrigel wohnen in trockenen Habitaten wie Wüsten und Steppen. Wie sämtliche Stacheligelarten sind sie Einzelgänger, die nachtaktiv sind. Tagsüber ziehen die Tiere sich in selbstgegrabene, lange Baue zurück, ab und zu benutzen sie auch Baue anderer Tiere. Die Stacheln schützen die Tiere gegen Fressfeinde, können aber auch schnell laufen und sie legen bei den nächtlichen Streifzügen oftmals bis zu neun Kilometer an Wegstrecke zurück.
In einigen Regionen halten sie den bis zu drei Monate andauernden Winterschlaf. Der Igel baut das Nest in Felsspalten und in hohlen Bäumen. Er gräbt bis zu 1,50 Meter lange Gänge unter der Erde aus. Die Ausgänge werden meist unter Sträuchern gelegt. Den ganzen Tag verbringt das Tier mit den Artgenossen zusammen.
Langohrigel ernähren sich in vor allem von Insekten, zum Beispiel Heuschrecken und Käfer. Zudem nehmen sie auch kleinere Wirbeltiere und pflanzliche Substanz zu sich.
Durch den trockenen Lebensraum bedingt können die Tiere aber auch längere Zeit ohne Nahrung und Trinken auskommen. Auch Eier, kleinen Säugetiere, Wirbeltiere wie Eidechsen und auch Schlangen, Körner und Früchte stehen auf dem Speiseplan.
Über die Fortpflanzungsmechanismen der Langohrigel ist wenig bekannt. Einmal pro Jahr bringt das Weibchen nach einer fünf-bis sechswöchigen Tragzeit ein bis vier kleine Igel zur Welt. Sie sind zunächst blind und haben sehr weiche Stacheln.
Nach etwa zwei Wochen ist das Stachelkleid dann voll ausgeprägt. Eine Entwöhnung der Jungtiere dürfte nach wenigen Wochen stattfinden. Die Fortpflanzungszeit ist im Frühling und geht bis in den späten Sommer. Nach einer Tragzeit von 35 bis 42 Tagen bringt das Weibchen die Jungen zur Welt. Die Augen öffnen die Jungtiere schon nach etwa einer Woche.