Schneeeule

Körperliche Merkmale

Bei der Schneeeule handelt es sich um einen engen Verwandten des Uhus. Dementsprechend teilen sie mit diesen auch einige charakteristische Merkmale, wie zum Beispiel ihre Federohren. Allerdings sind diese bei der Schneeeulen schwach ausgeprägt und damit auch kaum für das freie Auge sichtbar.
Die Schneeeule besitzt einen schwarzen Schnabel, der von feinen weißen Federn bedeckt ist. Ihre Augen sind goldgelb, die Füße dicht befiedert. Das verhindert einerseits das Einsinken im Schnee und dient auf der anderen Seite hervorragend zur Wärmeisolation, womit sie an ihren üblichen Lebensraum perfekt angepasst sind. Da die Schneeeule einen Geschlechtsdimorphismus aufweist, gibt es deutliche Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen. Die Männchen besitzen ein fast reinweißes Gefieder, während das der Weibchen mit dunklen Flecken oder Querstreifen versehen ist. Die Vögel erreichen Körpergrößen von bis zu 70 Zentimeter, dem ein Körpergewicht von bis zu zweieinhalb Kilogramm gegenübersteht. Die Weibchen werden darüber hinaus deutlich größer und schwerer als die Männchen.

Verbreitung und Lebensraum

Die Schneeeule ist insbesondere in kalten Regionen angesiedelt. Daher zählen die arktische Tundra in Alaska, Nordrussland, Skandinavien sowie Island zu ihrer hauptsächlichen Heimat. Sollte allerdings das Nahrungsangebot einmal sehr gering ausfallen, wandern sie auch in südliche Regionen aus. Warme Temperaturen sind damit ebenso kein Problem für sie. Hier können sie dann insbesondere in der Nähe von Feldern und Äckern gesichtet werden, da hier ein ausreichendes Nahrungsangebot besteht.

Ernährung

Zu Hauptnahrung der Schneeeulen zählen kleine Säugetiere und Nagetiere. Aber auch Wasservögel und Schneehühner werden immer wieder von diesen Eulen erbeutet. Gejagt werden die Tiere in offenem Gelände, nachdem sie zuvor von einer höheren Warte aus erspäht wurden. Wird die Beute im Flug verfehlt, wendet die Eule ihre kräftigen Beine an und hechtet dem Tier hinterher. In der Regel schafft sie es dabei, die Beute im Laufen einzuholen.
Bei großer Nahrungsknappheit versucht sie mitunter auch, kleineren Raubtieren, die nicht zu ihren Beutetieren zählen, die eigene Beute zu stehen. In der Not dient auch Aas als Nahrung.
Allerdings besitzt die Schneeeule die Fähigkeit, während der nahrungsreichen Sommermonate bis zu 800 Gramm zusätzliches Körpergewicht und damit Fett im Körper zu speichern. Dieses dient anschließend in Wintermonaten, wenn wenig Nahrungsangebot vorliegt, als Reserve.

Fortpflanzung

Schneeeulen schließen sich zu sogenannten Saisonehen zusammen, vereinzelt können aber auch polygame Ehen beobachtet werden, die ein Leben lang bestehen.
Gebrütet wird am Boden, wenn sie eine trockene Stelle entdeckt haben, die vom Wind geschützt ist. Dort wird dann eine Mulde gegraben, um die Eier hineinzulegen. Einen Monat lang werden sie ausgebrütet, wobei dieser Zeitraum auch vom dortigen Nahrungsangebot abhängt. Nach spätestens drei Wochen werden die Vögel zu Nestflüchtlingen. Dennoch werden sie weitere fünf Wochen von den Eltern mit Futter versorgt. Ab diesem Zeitpunkt beginnen sie dann, selbständig zu jagen und verlassen die Elterntiere.