Der keilförmige Kopf ist das wohl auffälligste Merkmal von Abessinierkatzen. Sie besitzen weit auseinander gesetzte Ohren und mandelförmige Augen. Ihre Schnauze ist nicht stark zugespitzt, sondern eher flach und von sanfter Kontur. Ein dichtes und kurzes Fell, das in der Regel eine gelbbraune bis dunkle Färbung aufweist, zieht sich über ihren ganzen Körper. Meist besitzen sie eine zwei-, zum Teil auch dreifache Bänderung auf ihrem Fell. Ihr Körper ist meist mittelgroß und ausgesprochen schlank.
Durch dieses Aussehen gelten diese Tiere bis heute als eine Verkörperung der altägyptischen Katzengöttinnen. Sidney Denham bezeichnete sie durch ihr Äußeres einst als Kind der Götter. Oft werden sie auch als Miniatur-Puma bezeichnet.
In England kennt man die Abessinierkatze seit dem 19. Jahrhundert, wobei durch verschiedene Aufzeichnungen zu vermuten ist, dass die Rasse schon sehr viel länger mit Menschen zusammenlebt. Sie gehört zu einer der ältesten Katzenrassen überhaupt.
Obwohl eine gezielte Züchtung erstmals in Äthiopien und Großbritannien vorgenommen wurde, schreibt man diesen Katzen asiatische Wurzeln zu.
Abessinier sind sehr intelligente und lebhafte Katzen. Sie sind ausgesprochen neugierig und sollten daher in einem Haushalt gehalten werden, in dem es immer etwas zu entdecken gibt. Mit Kindern kommen sie aufgrund ihres Wesens besonders gut klar. Ihren menschlichen Bezugspersonen folgen sie oft bei jedem Schritt. Alleine machen sie sich nur ungern auf die Pirsch, daher eignet sich diese Rasse gut als ausschließliche Hauskatze.
Besonders in jungen Jahren ziehen sie oft die Gesellschaft anderer Katzen vor, wodurch eine Einzelhaltung nur bedingt möglich ist. Die Tiere sind untereinander so sozial, dass einige Fälle bekannt sind, in denen Katzenmütter gemeinsam ihre Jungen großgezogen haben.
Ein rassetypisches Merkmal ist das geringe verbale Kommunikationsbedürfnis. Abessinier teilen sich in der Regel durch ihre Körpersprache mit und besitzen darüber hinaus eine vergleichsweise leise Stimme.
Die Tiere sind im Vergleich zu anderen Rassen (zum Beispiel den Siamkatzen) nur gering verbreitet. Gezüchtet wurden sie rein aufgrund ihrer Optik, um anschließend als hoch angesehene Haustiere gehalten zu werden.
Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich eine eigene Züchtung dieser Katzen, die ein halblanges Fell aufweisen. Diese wurden als Somali-Katzen getauft und weisen eigene Rassestandards auf.