Abgottschlange

Körperliche Merkmale

Die Abgottschlange wird auch Königsschlange, Abgottboa oder Königsboa genannt. Sie ist eine von Mexiko bis nach Südamerika verbreitete Gattung der Boas. Es handelt sich hierbei um einzige der monotypischen Gattung der Boa.
Bei der Abgottschlange variiert die durchschnittliche Größe der Exemplare zwischen einem und drei Metern. Männchen bleiben etwa 30 bis 40 Zentimeter kleiner als Weibchen. Die größte vermessene Abgottschlange besaß eine Länge von 3,60 Metern und war im Guyana Zoological Park von Georgetown zuhause. Die Haut misst ohne den Kopf 445 Zentimeter und ist in der Zoologischen Staatssammlung in München zu finden. Genauso unterschiedlich wie die Endgröße ist die Färbung der Unterarten. Diese reicht von roten, weißen, braunen bis zu schwarzen Formen, wobei die Boa c. imperator die höchste Vielfalt an verschiedenartig gefärbten Populationen besitzt. Trotz der Vielfalt in der Färbung haben die Boas dunkle umrandete Sattelflecken am Rücken, deren Form je nach Unterart unterschiedlich ist. Eine Besonderheit der Abgottschlange ist auch ihre Fähigkeit, die Farbe in Abhängigkeit von der Temperatur aufzuhellen oder auch abzudunkeln. Deshalb kann ein im Schatten dunkler gefärbtes Tier durch Sonneneinstrahlung um mehrere Farbnuancen heller erscheinen.

Verbreitung und Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet dieser Schlange erstreckt sich von der Ost- und Westküste Mexikos über Zentralamerika bis hin nach Argentinien, in Abhängigkeit vom Meeresspiegel bis zu 1.000 Meter Höhe. Die unterschiedlichen Arten und Lokalformen bewohnen die verschiedensten Lebensräume. Als typisches Habitat werden Gegenden in Gewässernähe mit einer hohen Luftfeuchtigkeit und dickem Buschwerk angesehen, auch wenn die einzelnen Populationen in den Halbwüsten vorkommen.

Ernährung

Außer Insekten oder Spinnen frisst die Abgottschlange sämtliche Tiere, die sie von der Größe her bewältigen kann, auch kleine Kaimane werden gefressen. Warme Beute wird gegenüber kalter lieber gefressen. Die Abgottschlange wendet zwei unterschiedliche Jagdmethoden für die Beute an. Entweder folgt die aktiv der Duftspur der Beutetiere oder sie wartet als Lauerjäger auf den besten Moment. Wenn die Abgottschlange mit einer dieser Jagdmethoden ihrer Beute nahe genug ist, beißt sie schnell zu und erdrückt ihr Opfer mittels der muskulösen Körperschlingen. Die zu fressende Beute wird so stark zusammengedrückt, dass es zu einem Kollaps kommt. Je nach Größe der Beute kann der Vorgang bis zu 16 Minuten andauern und stellt auch für die Schlange eine besondere Anstrengung dar. Um nicht unnütz Energie zu verbrauchen, fühlt die Abgottschlange den Herzschlag ihrer Beute und beendet den Würgevorgang, wenn der Herzstillstand bei dem Tier eingetreten ist.

Fortpflanzung

Die Aktivitäten zur Fortpflanzung finden nur in einigen Monaten statt. In dieser Paarungszeit sondert das Weibchen bestimmte Sexuallockstoffe ab, denen Männchen aktiv folgen. Wenn das Männchen auf ein Weibchen trifft, kratzt es mit den Afterspornen an den Flanken des weiblichen Tieres, bis es den Schwanz anhebt und das Eindringen seines Hemipenis zulässt. Die Werbung um das Weibchen kann über Wochen andauern, ebenso finden immer wieder eine Vielzahl von Paarungen statt, die mehrere Stunden andae9f6cb25a0d049668afef72c934b5c86