Afrikanischer Wildhund

Körperliche Merkmale

In seinem Aussehen erinnert der Afrikanische Wildhund stark an Hyänen, was letztlich seine Verwandtschaft zu diesen Tieren auch bestätigt. So gehört der Wildhund aus Afrika der Gattung der Hyänen an (Lycaon). Übersetzt bedeutet sein Name Lycaon pictus so viel wie „bunter Wolf“, was auf der Vielfarbigkeit seines Fells basiert. In der Regel sind es schwarze, braune, goldene und weiße Färbungen, die auf einem einzelnen Tier zu finden sind.
Sein Rücken trägt ein mittellanges Fell, das am Schwanz hinab buschiger wird. Die Pfoten und Beine sind nur kurz behaart und erlauben es dem Tier, große Laufgeschwindigkeiten zu erreichen. Im Gegensatz zu vielen Hunden weist der Hyänenhund morphologische Abweichungen auf. So verfügt er zum Beispiel über nur vier anstelle von fünf Vorderzehen.
Seine Augen sind schwarz umrundet, während auch sein Gesicht oft dunkel gefärbt ist. Komplettiert wird sein Äußeres durch große, runde Ohren, die viel Fell tragen, um vor Staub und Schmutz geschützt zu sein.

Verbreitung und Lebensraum

Afrikanische Wildhunde sind tagaktiv. Sie tun sich zu großen Rudeln zusammen, die im Schnitt zehn Mitglieder zählen. Vor einigen Jahren, als Hyänenhunde noch nicht vom Aussterben bedroht waren, zählten ihre Rudel bis zu 40 Tiere.
Angeführt wird das Rudel durch ein Alpha-Paar. Innerhalb des Rudels gibt es nur selten Kämpfe. Um die Rangordnung wird nicht mehr gekämpft, wenn diese einmal feststeht.
Begrenzungen gibt es für ihre Reviere keine. Allerdings setzen die Afrikanischen Wildhunde auch keine Markierungen, wie es viele Artverwandte tun. Das liegt auch daran, dass sie ihre Rudel bei Gelegenheit erweitern.
Verbreitet sind die Tiere über den ganzen afrikanischen Kontinent etwas, wobei sie überwiegend in den Randzonen der Sahara zu finden sind. Neben dem Lebensraumverlust durch den Menschen tragen auch Krankheiten wie Staupe oder Tollwut ein Stück weit die Verantwortung an der starken Dezimierung der Tiere.

Ernährung

Das gesamte Rudel, mit Ausnahme ganz junger und kranker Mitglieder, beteiligt sich an der Jagt. Diese findet in der Regel zweimal am Tag statt. Dabei nehmen sie Hetzjagd auf Beutetiere auf, zu denen insbesondere Gazellen, Impalas und andere Antilopen zählen. Bei entsprechender Rudelstärke greifen sie allerdings auch Warzenschweine an.
Stoßen sie bei ihren Streifzügen auf kleinere Nagetiere oder Hasen, werden auch die zu ihren Opfern.

Fortpflanzung

Üblicherweise wird Nachwuchs nur durch das Alpha-Paar gezeugt. Die anderen Rudeltiere werden durch einen veränderten Hormonhaushalt vorübergehend unfruchtbar, bis eine Änderung im Sozialgefüge stattfindet; etwa, weil das Rudel-Paar im Kampf gegen Warzenschweine dem Tod erliegt.
Nach rund 12 Monaten ist das Weibchen erneut paarungsbereit. Die Tragzeit dauert knapp 70 Tage an und anschließend kommen zwischen sechs bis acht Welpen zur Welt. In Ausnahmefällen können es aber auch deutlich mehr Jungtiere sein.
Das gesamte Rudel beteiligt sich an den Vorbereitungen zur Errichtung des Geburtsbaus. Geboren werden die Afrikanischen Wildhunde nach Möglichkeit in Erdhöhlen.