Geier

Körperliche Merkmale

Geier gehören zu den Greifvögeln und sind überwiegend Aasfresser, können zum Teil aber auch lebende Beute reißen. Unterschieden werden allgemein Altweltgeier wie der Himalaya-Geier, der Gänsegeier oder der Mönchsgeier, Neuweltgeier wie der Königsgeier, der Truthahngeier und der Kondor sowie als neuere Unterart die Gypaetinae, zu denen der Bartgeier und der Lämmergeier gehören. Die großen Greifvögel kommen auf vier Kontinenten vor, die meisten gibt es in Afrika. In Europa wurden die Geier in den letzten Jahrhunderten immer weiter zurückgedrängt und außer in den entlegensten Regionen der Karpaten, des Balkans und der Pyrenäen gab es fast keine mehr. Mittlerweile sind sie wieder etwas auf dem Vormarsch. Einzelne Exemplare wurden sogar schon in Deutschland gesichtet, Brutpaare allerdings nicht.
Ein Geier wirkt wegen seiner Größe und der Spannweite seiner Flügel sehr eindrucksvoll. Bis zu 300 cm beträgt sie beim Andenkondor, dem größten der Geierfamilie und immer noch 150 cm beim kleinsten, dem Palmgeier. Auffällig sind bei allen Geiern der federlose nackte Hals, der kahle Kopf, der große gebogene Schnabel, der große Kropf und der starre Blick.

Über das Leben eines Geiers

Geier sind für die Natur sehr wichtig, weil sie die Umwelt sauber halten. Nicht umsonst nennt man sie die Totengräber der Natur. Sie beseitigen die Überreste verendeter Tiere und verhindern so, dass sie lange herumliegen und sich durch herumliegende Kadaver Krankheiten ausbreiten können. Die Geier selbst werden auch das verwesende Fleisch nicht krank, ihre extrem ätzende Magensäure schützt sie hervorragend. Neben Aas fressen Geier auch lebende Beute, fangen kleinere Säugetiere, Vögel und Reptilen oder auch einmal einen Fisch.

Nach der Paarung legt das Geierweibchen meist nur ein einzige Ei. Selbst wenn es ausnahmsweise einmal 2 sind, wird nur das stärkere Junge gro0gezogen. Beide Elterntiere bringen abwechselnd Futter. Besonders intensive Brutpflege betreiben sie aber eher nicht. Es gibt Geierarten, die auf Bäumen und auf Felsvorsprüngen nisten, andere (besonders die Neuweltgeier) bauen, soweit bisher beobachtet werden konnte, keine Nester. Sie legen ihr Ei in Baumhöhlen oder auf Felsvorsprüngen einfach ab. Deshalb kommt es bei der Brut verhältnismäßig häufig zu Misserfolgen. Eine Brut dauert je nach Geier-Art zwischen 40 Tagen und 2 Monaten. Geschlechtsreif werden die Geier mit 3 bis 5 Jahren.