Großer Kudu

Körperliche Merkmale

Das wohl auffälligste Merkmal des Großen Kudu sind die gewaltigen Hörner. Wie stolze Krieger tragen nur die Böcke dieses sogenannte Schraubengehörn, dass je nach Messung zwischen einem und eineinhalb Meter lang sein kann. Weibliche Kudus und Heranwachsende tragen keine Hörner. Die Hörner helfen bei der Altersbestimmung der männlichen Heranwachsenden, da sich die erste Hornwindung nach rund zwei Jahren gebildet hat.
Ein ausgewachsener Kudu kann, je nach Geschlecht, zwischen 170 bis 345 Kilogramm schwer werden. Die Männchen unterscheiden sich demnach deutlich in Größe und Statur von einem Weibchen. Auch im Phänotyp des Fells kann man Weibchen und Männchen deutlich unterscheiden. Jungtiere und Weibchen haben ein mittelbraunes Fell, Männchen ein graubraunes Fell. Charakteristisch für alle Geschlechter sind die weißen Querstreifen, der buschige Schwanz und große, runde Ohren.

Verbreitung und Lebensraum

Der Große Kudu ist hauptsächlich in den Savannen in ganz Süd- und Südost - Afrika verbreitet. Seine nördlichste Ausbreitung hat er bis nach Äthiopien. Besonders in Simbabwe ist die Population der Kudu so zahlreich und tief verankert in der Kultur, dass der Staat das Tier zu seinem Wappentier gewählt hat. Dort durchstreift er in kleinen Herden sowohl die Savanne als auch das hügelige Bergland. Gebiete, die das Fluchttier nicht einsehen kann, meidet es.

Ernährung

Der Große Kudu ernährt sich hauptsächlich vom Gras der Savanne, Laub und jungen Zweigen von Bäumen. Eine bevorzugte Nahrung besitzen die Kudu nicht, sie begnügen sich mit den vorhandenen Ressourcen, die in der trockenen Savanne ohnehin sehr spärlich sind. Der besonders widerstandsfähige Magen der Kudu ermöglicht es ihnen auch Pflanzen zu fressen, die für andere Tiere zu giftig oder nur schwer verdaulich sind.

Fortpflanzung

Männliche und weibliche Kudu gesellen sich nur zur Brunft zusammen. Obwohl körperlich schon in der Lage dazu, gibt es bei Kudus eine soziale Geschlechtsreife. Nur wer in den brutalen Duellen der Männchen bestehen kann, darf sich auch fortpflanzen. Das ist in der Regel erst ab dem fünften Lebensjahr der jungen Bullen. Wie bei allen Säugetieren folgt nach der erfolgreichen Brunft und Paarung zwischen Oktober und April, eine knapp neunmonatige Trächtigkeit, bis die Jungtiere schließlich etwas abseits der Herde geboren werden.