Beim Hundertfüßer handelt es sich um einen Gliederfüßer, der zu den Tausendfüßlern eingeordnet wird. Auf der ganzen Welt gibt es ungefähr 3.000 bekannte Arten dieser Tiere, womit sie direkt nach dem Doppelfüßer die zweitgrößte Gruppe innerhalb der Tausendfüßler darstellen. Diese Tiere erreichen eine Körperlänge von einem bis zehn Zentimeter, wobei einzelne tropische Arten auch über 30 Zentimeter Körperlänge erreichen können.
Insgesamt werden unter den Hundertfüßern mehr als 40 Gruppen geführt, die sich in ihrem Äußeren noch einmal stark voneinander unterscheiden. Eine einheitliche Beschreibung ist daher relativ schwierig. Wie auch alle anderen Angehörigen der Myriapoden besitzen sie eine einheitliche Gliederung ihrer Körpersegmente, an denen Beinpaare angebracht sind. Je nach ihrer Größe werden dies dann zwischen 15 bis sogar 191 Beinpaare. Ein gemeinsames Merkmal aller Hundertfüßer ist eine ungerade Anzahl selbiger. Das geschieht daher, dass das erste Beinpaar im Verlauf ihrer Entwicklung zu einer Giftklaue umgebildet wird. Während der Embryonalentwicklung kommen jeweils zwei Beinpaare hinzu. Das letzte tragen sie stets erhoben. Es unterscheidet sich auch anhand eines speziellen Umbaus meist deutlich von den anderen, ist dabei aber nicht nur anders gefärbt, sondern auch dicker und stärker.
Hundertfüßer kommen auf der ganzen Welt vor und sind sogar über den Polarkreisen anzutreffen. Hier besiedeln sie die unterschiedlichsten Lebensräume, wodurch man sie im Regenwald genauso antreffen kann, wie in der Wüste. In jedem Fall benötigen sie aber ein feuchtes Milieu und sind daher an die Feuchtigkeit gebunden.
Tagsüber ziehen sie sich in Laubhaufen, unter Steine oder in das Erdreich zurück. Auch Komposthaufen oder faules Holz können den Tieren als Unterschlupf dienen.
Allgemein sind die Tiere sehr lichtscheu und gelten daher als dämmerungsaktiv.
Hundertfüßer ernähren sich hauptsächlich von Insekten. Bei ihren ausgedehnten Streifzügen verfolgen sie ihre Beute mit blitzschnellen Bewegungen und überwältigen sie anhand von Stößen, wobei sie ähnlich wie eine Schlange agieren. Sie verbeißen sich in ihre Beutetiere und umringen diese dann mit ihren Beinen, um sie festzuhalten. Da sie mit einem starken Gift ausgestattet sind, führt der Biss schnell zum Tod der Beute.
Eine Unterart der Hundertfüßer, die Skolopender, zeigen ein sehr hohes Aggressionspotential, das man in dieser Ausprägung kaum bei anderen Tieren entdecken kann. Bei Belästigung oder Störung ziehen sie sich nicht wie viele andere Wildtiere zurück, sondern verteidigen sich sofort mit einem Giftbiss. Auch für Menschen ist dieses Gift nicht unerheblich, wobei es nicht unmittelbar zum Tod führen wird. Zum Problem werden vielmehr die Infektionen, die in weiterer Folge entstehen können.
Wie bei anderen zu ihnen verwandten Arten erfolgt die Fortpflanzung mithilfe einer Übertragung von Spermien über sogenannte Spermapakete. Diese werden durch das Männchen abgelegt und anschließend vom Weibchen eingezogen. Vereinzelte Arten heften diese Pakete allerdings auch direkt an die Geschlechtsöffnungen der Weibchen.