Kegelrobbe

Körperliche Merkmale

Bei der Kegelrobbe handelt es sich um das größte Raubtier, das in Deutschland vorkommt. Die Tiere werden bis zu 230 Zentimeter lang und wiegen dabei mehr als 200 Kilogramm. Allerdings sind die Weibchen oft deutlich kleiner und leichter als die Männchen.
Insgesamt hat die Kegelrobbe einen runden und massigen Körper. Ihr Hals ist sehr kurz und dementsprechend auch kaum sichtbar. Der Name leitet sich vom Kopf ab, der eine kegelartige Form annimmt. Sie verfügen über eine spitze Nase, die ebenfalls bei den Männchen größer ist. Hinzu kommen kleine und dunkle Augen, die tief in ihrem Gesicht sitzen.
Als Gliedmaßen verfügen die Kegelrobben über Flossen, wodurch sie sich an Land nur schwer fortbewegen können. Ihr Fell ist dicht sowie kurz und perfekt an ein Leben im Wasser angepasst. Während Männchen meist ein dunkelgraues Fell mit hellgrauem Fleckenmuster besitzen, ist es bei den Weibchen genau andersherum.

Verbreitung und Lebensraum

Der Lebensrhythmus von Kegelrobben richtet sich nach Ebbe und Flut. Sobald Ebbe herrscht, ruhen sie sich am Strand aus. Wenn die Flut kommt, gehen sie auf die Jagd.
Felsenstrände werden gegenüber Sandstränden als natürliches Habitat bevorzugt. Dementsprechend kommen die Tiere vor allem in Norddeutschland vor. Darüber hinaus sind sie auch in vielen weiteren Teilen der Welt zugegen. Insbesondere subarktische und fischreiche Gewässer wählen sie hierfür aus.

Ernährung

In erster Linie ernähren sich Kegelrobben von Fisch. Dabei jagen sie vor allem Heringe, Lachse, Dorsche und Schollen. Je nach Gegebenheiten können aber auch Garnelen, Krebse, Tintenfische und Schnecken auf ihrem Speiseplan landen. Um ihre Nahrung zu finden, tauchen die Kegelrobben bis zu 300 Meter in die Tiefe. In der Regel suchen sie aber nur bis zu 100 Meter unter der Wasseroberfläche nach Nahrung. Tiefer geht es, wenn sie zur Jagd übergehen und zuvor schon ein Beutetier entdeckt haben. Um kein Gewicht zu verlieren und überlebensfähig zu bleiben, braucht eine ausgewachsene Kegelrobbe ungefähr sechs Kilogramm Nahrung pro Tag. Dafür ist dann das Tauchen in kaltem Wasser kein Problem für die Tiere. Denn ihr Körper ist durch einen sogenannten Blubber sehr gut isoliert. Hierbei handelt es sich um eine besonders dicke Fettschicht unter der Haut.

Fortpflanzung

Sobald es zur Paarungszeit kommt, bilden sich kleinere Haremsgruppen, die von einem einzelnen Männchen angeführt werden. Ungefähr sieben Weibchen kommen dabei auf ein männliches Tier. Gegenüber Artgenossen vom gleichen Geschlecht wird diese Gruppe stets streng verteidigt.
Im Anschluss an die Befruchtung folgt eine Trächtigkeit, die rund elf Monate lang andauert. Ein einzelnes Junges kommt dann zur Welt, das zu dem Zeitpunkt ungefähr 15 Kilogramm wiegt und mit flauschigem, weißen Fell ausgestattet ist. Einen Monat lang wird das Junge vom Muttertier gesäugt, danach verliert es sein Babyfell und ist auf sich allein gestellt. Die Muttertiere paaren sich ab diesem Zeitpunkt in der Regel bereits erneut.