Der Lappländische Rentierhund, oder auch Lapinporokoira, ist ein mittelgroßer Hund, dessen Körper länger als hoch ist. Rüden können eine Widerristhöhe von 49 bis 55 Zentimeter erreichen, die Hündinnen sind mit 43 bis 49 Zentimeter etwas kleiner. Die Tiere können bis zu 16 Kilogramm schwer werden.
Das mittellange bis lange Fell besteht aus glatten, harten Deckhaaren und dichter Unterwolle. Als Farben sind dunkelgrau, dunkelbraun, schwarz, aber auch schwarz mit hellen Abzeichen verbreitet.
Die Ohren der lappländischen Rentierhunde sind mittellang, stehen aufrecht und weit auseinander und haben einen breiten Ansatz.
Der Lapinporokoira stammt ursprünglich aus Finnland. Seine Wurzeln finden sich in den Hütehunden der Samis beziehungsweise Lappen. Jahrhundertelang diente er ihnen als Schlittenhund und Beschützer ihrer Rentierherden.
Das Stammbuch der Rasse wurde erst in den 1950er Jahren eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt wurden der heutige Finnische Lapphund und der Lappländische Rentierhund als eine gemeinsame Rasse geführt. 1966 wurde die Zucht der Tiere neu bewertet und der Lapinporokoira als eigenständige Rasse anerkannt.
Er ist ein recht seltener Lapphund, selbst in seinem Herkunftsland Finnland werden wenige Würfe dieser Hunde verzeichnet. In anderen Ländern Europas ist diese Rasse eher unbekannt. Seit 2008 gibt es in Österreich eine erfolgreiche Zucht, dagegen kam es in Deutschland erst 2018 zu einem Wurf an Lappländischen Rentierhunden.
Diese Hunderasse ist aufgrund ihrer Herkunft und ihres früheren Einsatzbereiches vor allem zäh, lernfreudig und gehorsam. Auch heute können die Tiere gut als Wach- und Hütehunde eingesetzt werden. Da sie eine hohe Einfühlsamkeit sowie Interaktionsfähigkeit mit Menschen aufweisen, werden sie heute oft als Rettungshunde eingesetzt. Durch seine treue und kinderfreundliche Art ist er durchaus als Familienhund geeignet. Bei einer Haltung als reinen Familienhund sollte allerdings auf ausreichende und herausfordernde Beschäftigung geachtet werden, da sie einen großen Arbeitseifer an den Tag legen.
Der Lappländische Rentierhund fordert von seinen Besitzern viel Bewegung, auch bei schlechter Witterung. Bei diesen Lapphunden muss darauf hingewiesen werden, dass sie bei Arbeiten viel bellen. Dabei handelt es sich um natürliches Verhalten, da sie die Rentierherden der Lappen weniger mit Blicken treiben, wie man es von anderen Hütehunden kennt, sondern dafür das Bellen einsetzen. Obwohl die Tiere über ein dickes Fell verfügen, ist regelmäßiges Bürsten und Kämmen ausreichend.