Luchs

Körperliche Merkmale

Die Raubkatze besitzt neben dichtem, oft bräunlich gefärbten Fell, eine Kopf-Rumpf-Länge von 80-120 cm und eine beträchtliche Schulterhöhe von 50 bis 70cm. Somit zählt der Luchs zu den größten Raubkatzen-Arten Europas.
Die Vorderbeine des Luchses sind etwa 20 % kürzer als die Hinterbeine, die großen Tatzen verhindern das Einsinken im tiefen Schnee.
Die Spuren der Tatzen sind etwa dreimal größer als die einer gewöhnlichen Hauskatze. Das Tier verfügt über Krallen, welche während des Laufens aber zurückgezogen werden. Auffällig sind außerdem die sogenannten Pinselohren, die durch Färbung und Form tatsächlich aussehen wie Malwerkzeuge und außerdem die Hörfähigkeit der Tiere verbessern. Luchse erreichen normalerweise ein Gewicht von 20 bis 25kg, die Extremwerte von zwölf und 29 kg weichen dabei deutlich von der Norm ab.

Verbreitung und Lebensraum

In vielen Gebieten galt der Luchs zeitweise als ausgerottet. Früher war der er fast überall in Europa und Asien zu finden und sein Verbreitungsgebiet erstreckte sich vom nördlichen Polarkreis bis nach Nepal. Durch teilweise umstrittene Wiederansiedlungsmaßnahmen findet man den Luchs heutzutage hauptsächlich in Wäldern Westeuropas darunter sind Teile Deutschlands, Österreichs und der Schweiz.

Ernährung

Der Luchs ernährt sich von Paarhufern wie Rehen, sowie kleinen Säugetieren, wie Kaninchen, Eichhörnchen und Mäuse. Aas fressen sie nur im Notfall.

Fortpflanzung

Die Paarungszeit der Luchse erstreckt sich von Februar bis April. Während die Weibchen sich schon nach ihrem zweiten Winter an der Paarung (Ranz) beteiligen, warten die Männchen bis nach ihrem dritten Winter. Da Luchse im Allgemeinen sehr einzelgängerisch sind, markieren sie ihr Revier zur Paarungszeit mit ihrem Urin besonders intensiv. Diese Duftspuren werden oft auf Nasenhöhe des Luchses angebracht.
Außerdem kann man die lauten Ranzrufe hören.

Findet ein Männchen ein paarungsbereites Weibchen, hält es sich vorerst einige Zeit in seiner Nähe auf. Gibt es ein Aufeinandertreffen mehrerer männlicher Luchse, endet dies im Kampf um das Paarungsrecht. Bei dem Paarungsakt, der Kopulation, der nur wenige Minuten dauert, springt das Männchen von hinten auf das Weibchen auf und verbeißt sich in dessen Nacken. Dieser Akt findet mehrmals am Tag statt. Das Weibchen paart sich in der Regel pro Ranz mit nur einem Luchs.
Die Tragzeit beträgt anschließend etwa 73 Tage und es werden im Schnitt zwei bis fünf vorerst blinde Jungtiere zur Welt gebracht.