Schwämme beschreiben einen komplexen Tierstamm innerhalb der vielzelligen Tiere. Insgesamt sind es mehr als 7.500 verschiedene Arten, deren Körpergröße nur wenige Millimeter bis hin zu drei Metern messen können. Die genaue Gestalt ist stets abhängig von ihrem Habitat und der dort zur Verfügung stehenden Nahrung.
Charakteristisch für Schwämme ist, dass sie im Gegensatz zu Gewebetieren weder Organe noch Neuronen zur Signalverarbeitung besitzen. Auch besitzen sie keine Muskeln, Nerven oder Sinneszellen. Stattdessen sind ihre Körper aus verschiedenen speziellen Zellen aufgebaut. In der Regel gibt es vier verschiedene Zelltypen, die dabei auftreten können.
Pinacocyten sind eine aus Platten geformte Deckschicht. Choanocyten sind Zellen, die aus Kragengeißeln bestehen. Amöbozyten bestehen aus beweglichen Scheinfüßchen, die durch den gesamten Körper der Schwämme wandern. Skelettelemente bestehen aus sogenannten Skleriten.
Schwämme kommen in allen Gewässern auf der Erde vor. Allerdings leben nur wenige Arten davon im Süßwasser.
Die Ernährung geschieht, indem sie Nahrungspartikel direkt aus dem Wasser aufnehmen. Dieses saugen sie in großen Mengen in sich auf und filtern so die Partikel heraus. Einzelne Arten erzeugen dadurch einen regelrechten Wasserstrom, der sich aber im weiten Meer nicht groß auswirkt. Durch kleine Öffnungen tritt das Wasser wieder aus.
Es gibt aber auch vereinzelt Schwämme, die sich nachweislich tierisch ernähren. So etwa der Cladorhizidae, der ausschließlich nährstoffarme Tiefseehöhlen bewohnt und daher auch immer wieder kleine Krebstiere einsaugt. In seinem Inneren ist der Schwamm mit hakenähnlichen Elementen bespickt, durch welche die Krebse festgehalten werden. Noch bei lebendigem Leibe werden die Beutetiere verdaut.
Abhängig von der jeweiligen Art handelt es sich beim Schwamm entweder um ein getrenntgeschlechtliches Lebewesen oder um einen Zwitter. Spermien werden in der Regel ins Wasser abgegeben, genauso wie die Eizellen. Direkte Geschlechtsorgane gibt es keine.
Aus den Eiern entstehen Larven, die sich allmählich durch die Bildung verschiedener Außenschichten zu einem ausgewachsenen Schwamm entwickeln.
Diese Lebewesen sind dafür bekannt, ein bemerkenswert hohes Alter zu erreichen. So gibt es zum Beispiel einen Schwamm der Art Scolymastra joubini, welcher nachweislich schon mindestens 10.000 Jahre alt ist. Dieses spezielle Exemplar lebt im Südpolarmeer, wo es schon mehrfach von Wissenschaftlern aus aller Welt untersucht wurde. Dadurch konnte man feststellen, dass Schwämme umso älter sind, je weniger Sauerstoff sie im Bezug auf ihre Körpergröße benötigen. Dementsprechend werden all jene Schwämme am ältesten, die ein geringeres Wachstum aufweisen.