Stellers Seekuh

Körperliche Merkmale

Typisch für Stellers Seekuh war die dunkle Färbung in einem unauffälligen Braunton. Darüber hinaus verfügte sie über eine geteilte und überquere Fluke von enormer Breite. Um mögliche Fleischwunden zu verhindern, fiel ihre äußere Hautschicht fest und üppig aus. Das kräftige Fettgewebe und die rindenartige Struktur stellten die zusätzliche Isolierung des Borkentiers sicher. Des Weiteren erreichte die Riesenseekuh eine absolute Reichweite von nahezu acht Metern sowie ein Maximalgewicht von zehn Tonnen. Als Folge der spezifischen Form der Nahrungsaufnahme verkümmerte ihr Gebiss – zudem war der Tiergaumen mit hornartigen Kauplatten überzogen. Obendrein bildeten sich die vorderen Unterarme zurück: Einzelne Knochen besaß die Seekuh noch an der Mittelhand. Der hintere Teil des Geschöpfs, der Körperabschnitt zwischen Bauch und Bein, starb im Lauf der Zeit ebenfalls stark ab. Die vorderen Flossen für die Ruderbewegungen waren, gerade in Relation zu denen von vergleichbaren Tieren, von ausgesprochen geringer Größe.

Verbreitung und Lebensraum

Die ausgerottete Seekuh war in erster Linie an den Küstenstreifen des nördlichen Pazifiks heimisch. Ihre bekannte Verbreitung reichte von Nordamerika (Mexiko) über die Aleuten-Inselkette (im Beringmeer) bis nach Ostasien (nördliches Japan). Damals lebte sie als alleinige Seekuhart vornehmlich im Kaltwasser, viele Tiere führten ein Dasein in einem Randmeer am Nordende des Pazifiks. Das extreme Kesseltreiben des Menschen jagte die Riesenseekühe zunehmend in die entlegensten und ödesten Lebensbereiche fort. Infolgedessen starb Stellers Seekuh, kurz nach ihrem Fund durch den dänischen Marineoffizier Vitus Bering, aus.

Ernährung

Die Seekuh ernährte sich hauptsächlich von Algen. Das Meerestier zermahlte den weichen Seetang mühelos mit seinen hornartigen Kauplatten, es fand die (eukaryotischen) Lebewesen an der Küste im Wasser vor. Dort waren die benthischen Algen fest am Meeresboden verwurzelt.

Fortpflanzung

Bei der Stellerschen Seekuh, benannt nach ihrem einzigen Beobachter, handelt es sich um ein mittlerweile ausgestorbenes Säugetier. Das detaillierte Fachwissen über das Lebewesen geht auf die ausführliche Darstellung von Naturforschern sowie auf die exakten Nachbildungen des Knochengerüstes zurück. Die meisten Wissenschaftler, wie der deutsche Entdecker und Namensgeber Georg Wilhelm Steller, sagen der Seekuh eine extrem niedrige Bruttowachstumsrate nach. Aus diesem Grund zeichnet sich die Reproduktionsziffer für die rasante Auslöschung der Spezies – infolge der hartnäckigen Jagd nach Pelztieren – verantwortlich.