Der Adeliepinguin ist ein schwarz-weiß gefärbter und flugunfähiger Vogel, der in der Antarktis lebt. Er besitzt vom Hals abwärts einen weißen Bauch. Auch seine Augen sind zum Teil oft hell umrandet. Ein besonderes körperliches Merkmal gegenüber anderen Pinguingattungen ist sein Schnabel, der mit schwarzen Gesichtsfedern bedeckt ist. Darüber hinaus ist der aus den Federn hinausragende Schnabel vergleichsweise klein.
Von der Schelfeisgrenze im Süden der Antarktis bis hin zur nördlichen Packeisgrenze sind die Adeliepinguine verbreitet. In offenem Gewässer sind sie nur selten zu finden, da sie dort ihren Fressfeinden hilflos ausgeliefert wären. Stattdessen präferieren sie Regionen, in denen dichtes Packeis gegeben ist.
Ihre Brutgebiete wählen sie möglichst witterungssicher aus. Die größte Kolonie befindet sich in der Regel auf dem Kap Adere, wo mehr als 280.000 Pinguine gemeinschaftlich in Paararbeit ihre Eier ausbrüten. Vögel, die sich dem Brüten nicht widmen, wandern vermutlich nur bis zum Rand des Packeises. Genaue Informationen sind hierzu aber nicht bekannt.
Vereinzelt verirren sich Adeliepinguine bis zur neuseeländischen, australischen oder südamerikanischen Küste.
In erster Linie ernähren sich Adeliepinguine von kleinen Krustentieren und Fischen. Diese Beute finden sie in den naheliegenden Gewässern, wo sie nur bis zu vierzig Meter tief tauchen müssen. Grundlegend wären die Pinguine dazu in der Lage, 170 Meter tief zu tauchen.
Wenn gerade die Brütezeit vorherrscht, kommt es auf die geologische Position der Kolonien an. Im Norden suchen sie nur tagsüber nach Nahrung, im Süden hingegen ganztags. Dabei entfernen sie sich je nach Bedarf bis zu 100 km von ihrer Gruppe.
Die Fortpflanzungszeit dieser Pinguine ist wie bei vielen Artverwandten dieser Erdzone sehr kurz. Sie setzt ein, sobald das Gewässer an den Küsten eine Temperatur erreicht hat, die über dem Gefrierpunkt liegt.
Gebrütet wird rein von den Männchen, die Periode dazu beginnt im Oktober. Dafür legen Weibchen größere Steine zu einem Nest zusammen und begeben sich anschließend auf Nahrungssuche. Nach 35 Tagen schlüpfen die Eier im Durchschnitt. Bis zu diesem Zeitpunkt nehmen die Männchen keinerlei Nahrung zu sich, um sich nicht von den Nestern entfernen zu müssen. Aus diesem Grund sind sie auch im Vorfeld darauf angewiesen, sich ausreichend Energie anzufressen.
Nach dem Schlüpfen leben die Jungvögel in Gruppen zusammen, wodurch sich die Elterntiere auf Nahrungssuche machen können. Da die Jüngsten der Adeliepinguine sehr stark auf Klimaeinflüsse reagieren, ist die Todesrate unter den Neugeborenen vergleichsweise hoch. Insbesondere steigende Temperaturen sind für sie lebensgefährlich, da zu diesem Zeitpunkt dann der Schnee zu schmelzen beginnt und ihr Federkleid dadurch nass wird.
2017 wurde eine bis dahin unbekannte Population auf den Danger-Inseln entdeckt.