Der Körperbau des Ameisenbärs ist nahezu einzigartig. Aufgrund seiner zusätzlichen Gelenkfortsätze lässt er sich zwei besonderen Gruppen zuordnen; den Nebengelenktieren und den Zahnarmen. Eine enge Verwandtschaft besteht zum Beispiel zu den Faultieren.
Diese Tiere erreichen eine ungefähre Kopf-Rumpf-Länge von einem Meter, können aber auch bis zu 140 Zentimeter lang werden. Typisch für ihren Körper ist der lange Schwanz, der mindestens die Länge des Körpers erreicht. Vielen Vertretern unter den Ameisenbären dient er als zusätzliches Greiforgan.
Der Ameisenbär ist gänzlich mit einem dichten Fell bedeckt. Manche Tiere haben ein langes Fell, andere ein eher kurzes. Sie alle haben jedoch gemeinsam, dass es so dicht wächst, dass sich Staub und Wasser kaum darin festsetzen können.
Ihre Augen sind eher klein, der Schädel ist flach und verfügt über ein deutlich verlängertes Rostrum. Bei den Großen Ameisenbären ist es besonders stark entwickelt. Ihr Unterkiefer ist darüber hinaus spangenartig aufgebaut.
Bei den Ameisenbären sind es im Gegensatz zu vielen anderen Tierarten die Weibchen, die meist etwas größer wachsen, als ihre Männchen.
Ameisenbären leben in freier Wildbahn ausschließlich in Mittel- und Südamerika. Dort suchen sie je nach Art Wälder, Savannen, Sumpfgebiete oder auch landwirtschaftlich genutzte Flächen auf. Wichtig ist dabei, dass ihr Lebensraum in der Nähe einer Wasserquelle liegt. Nicht nur, um sich selbst mit Flüssigkeit zu versorgen, sondern weil dort auch ihre hauptsächliche Ernährung beheimatet ist.
Als Einzelgänger verhalten sich die Ameisenbären sehr territorial. Innerhalb ihres eigenen Reviers legen sie bei Bedarf sehr große Strecken zurück. Da sie tagaktiv sind, verstecken sie sich bei Dunkelheit. Dafür suchen sie entweder Baumhöhlen oder dicht bewachsene Gebüsche auf. Es ist jedoch bei Ameisenbären, die in der Nähe von menschlichen Siedlungen leben, zu beobachten, dass sie ihre Aktivitäten auf die Nacht verlegen.
Ameisenbären sind ausschließliche Insektenfresser. Da sie sich dabei insbesondere von Termiten und Ameisen ernähren, wurde auch ihr Name dementsprechend davon abgeleitet.
Ihre Nahrung spüren sie mit der geruchsempfindlichen Nase auf, die direkt am Ende der langen Schnauze sitzt. Anschließend nehmen sie diese mit der langen Zunge auf.
Bauten von in Kolonien lebenden Insekten zerstören sie dabei nie zur Gänze. Denn so können sie sich erholen und dienen den Ameisenbären weiter als Nahrungsquelle.
Ausschließlich in der Paarungszeit treffen sich die Männchen mit den Weibchen ihrer Gattung. Nachdem sie sich gepaart haben, folgt eine Tragzeit von knapp 200 Tagen. Anschließend wird ein Jungtier zur Welt gebracht, welches die ersten sechs Monate vom Muttertier auf dem Rücken getragen wird. Im Alter von vier Jahren wird es geschlechtsreif, bereits zwei Jahre zuvor trennt es sich von seiner Mutter und beginnt ein selbständiges Leben als Einzelgänger.