Das Männchen, der Auerhahn, und das Weibchen, die Auerhenne, unterscheiden sich in der Gestalt deutlich voneinander. Mit einer Körperlänge und Flügelspannbreite von 90 cm und einem Gewicht von vier bis fünf Kilogramm ist der Auerhahn deutlich größer und schwerer als die Auerhenne.
Das Weibchen wiegt hingegen 2,5 Kilogramm und misst von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze 64 cm. Das Männchen bedeckt ein dunkel-rußbraun gefärbtes Gefieder mit grün schimmernder Brust, blaugrauem Hals und mittelbraunen Flügeln.
Das Weibchen trägt auf der Oberseite ein schwarz-braun gefärbtes Federkleid mit silbernen und schwarzen Bändern. Bei beiden Geschlechtern befinden sich über den Augen leuchtend rote Flecken.
Verbreitung und Lebensraum
Das Auerhuhn ist ein standorttreuer Waldvogel Europas und Nordasiens mit einer Verbreitung von Schottland bis in den Osten Zentralsibiriens. In Mitteleuropa ist der Vogel in seinem Bestand akut gefährdet. Lebensraum sind naturnahe Nadel- und Mischwälder, vor allem in Höhen ab 1000 Meter über dem Meeresspiegel.
Das Auerhuhn stellt große Anforderungen an sein Habitat und benötigt ungestörte, reich strukturierte Wälder mit Bäumen unterschiedlichen Alters, eine mit Beerensträuchern reich bewachsene Krautschicht, aber auch vegetationsfreie steinige Flächen.
Die Ernährung besteht im Sommerhalbjahr überwiegend aus Blättern und Beeren, bevorzugt Heidelbeeren, sowie aus Keimen, Grassamen, Insekten, Würmern und Schnecken. Im Winterhalbjahr muss sich der Vogel dagegen mit relativ karger Kost, hauptsächlich mit Nadeln und Knospen, zufriedengeben. Auerhühner schlucken kleinen Steinchen, die zum Zerkleinern der Nahrung im Magen dienen.
Die Balzzeit des Auerhuhns dauert von März bis Anfang Juni. Bei der Balz wirbt das Männchen um ein Weibchen, bevor sie sich paaren. Dabei richtet der Auerhahn, anfangs auf einem Baum und später auf dem Boden sitzend, die Schwanzfedern zu einem Halbkreis auf, streckt den Kopf und Hals in die Höhe und bezirzt das Weibchen mit seinem Balzgesang. Der Gesang besteht aus knappernden, trillernden und schleifenden Lauten. Jede Strophe dauert sechs Sekunden und wird kontinuierlich wiederholt.
Wenige Tage nach der Begattung legt die Auerhenne innerhalb von zehn Tagen vier bis maximal zwölf gelbbräunliche, dunkel gefleckte Eier. Nach einer Brutzeit von 26 bis 28 Tagen schlüpfen die Küken, die bis zu drei Wochen nah bei der Mutter bleiben.