Auerochse

Körperliche Merkmale

Der Auerochse ist die Wildform des Rindes. Er ist mittlerweile ausgerottet. Historische Beschreibungen und Knochenfunde haben einiges über die körperlichen Merkmale verraten. Je nach Zeitraum, in dem der Auerochse gelebt hat und nach dem Ort, wo er gelebt hat, war er unterschiedlich groß. So lag ein Bulle im nördlichen Europa bei 155 bis 180 cm. Lebte der Bulle im Bereich Dänemark/Deutschland, war er 170 bis 185 cm groß. Das Gleiche gilt für die Kühe, im Norden 135 bis 155 cm groß und in Bereich Polen/ Ungarn bei 165 cm. Lebten die Bullen im Pleistozän, waren sie wohl über zwei Meter groß.
Die Hörner waren nach vorne gebogen und waren bis zu einem Meter lang. Der Winkel zwischen Schädelknochen und Horn lag bei 50 bis 70 Grad. Die Schulterhöhe entspricht wahrscheinlich in etwa der Rumpflänge. Sie hatten einen eher athletischen Körperbau mit starker Nackenpartie bei den Bullen. Die Euter waren klein und behaart. Die Beine waren wohl eher lang und schlank. Kälber wurden wohl haselnussbraun geboren. Kühe bleiben rotbraun und Bullen bekommen einen hellen Aalstrich. Ansonsten waren die Bullen eher dunkel.
Verbreitung und Lebensraum
Verbreitet war der Auerochse in ganz Europa. Es gibt bei den Fachleuten Uneinigkeit darüber, wo der Auerochse am liebsten lebte. Entweder bevorzugte er den Wald oder er hielt sich lieber auf offenen Grasland auf. Wo er mit anderen Pflanzenfressern die Flächen erhalten hat. Vielleicht war er zu unterschiedlichen Zeiten auf der offenen Fläche und im Wald. Wahrscheinlich sorgten die Entwicklung und die Verbreitung des Menschen dafür, dass sich der Auerochse auf sumpfiges Gebiet zurückzog.

Ernährung

Das Gewicht des Auerochsen war für Gras optimiert. Seine Nahrung war wohl der Nahrung der heutigen Rinder ähnlich. Im Winter ergänzten sie den Nahrungsplan durch Laub und Eicheln. Im Herbst haben sich die Auerochsen eine Fettschicht anfressen, die ihnen durch den Winter half.

Fortpflanzung

Hatten die Auerochsen Kälber, dann zogen sie sich in sumpfiges Gebiet zurück. Wahrscheinlich lebten die Kühe mit ihren Kälbern und den Jungbullen in kleinen Gruppen. Wenn im Spätsommer oder Frühherbst die Brunftzeit begann, kämpften die ausgewachsenen großen Bullen um die Gunst der Kühe. Bei diesen Kämpfen kamen sogar Bullen um. Im Frühjahr zogen sich die tragenden Kühe in den Wald zurück und brachten die Kälber zur Welt. Die Kälber wurden beschützt, bis sie selber stark genug waren, um auf die Weidefläche zu gehen. Wölfe hätten den frischgeborenen Kälbern gefährlich werden können.