Austernfischer

Körperliche Merkmale

Der Austernfischer erreicht eine Länge von 40 bis 45 Zentimeter. Er besitzt ein schwarz-weißes Gefieder. Charakteristisch für den Austernfischer ist der lange, orangerote, abgeflacht Schnabel. Die Füße und Beine sind ebenfalls rot. Genauso wie die Augen. Der Schnabel dient zur Geschlechterdifferenzierung. Bei den Weibchen ist er länger als den Männchen. Bei den Jungvögeln ist das Gefieder grau mit weißen Flecken. Die Beine und der Schnabel sind mattgrau. Erst mit der Geschlechtsreife, mit vier Jahren, entwickelt sich das endgültige Federkleid. Er erreicht ein Alter von bis zu 20 Jahren.
Verbreitung und Lebensraum
Der Austernfischer ist weit verbreitet. Er ist in Island, dem Eismeer, dem Nordatlantik und der Nordsee zu finden - in Schleswig-Holstein wird er Halligstorch genannt. Das Mittelmeer und die Ostsee gehören zu seinem Lebensraum. Ebenfalls in Asien, Sibirien, China und Korea ist der Austernfischer zu finden. Er bevorzugt eine Küste mit Gezeiten. Er findet sich an flachen Küstenregionen und Mündungen von Flüssen. An Flüssen wie Rhein, Elbe und Ems fühlt er sich wohl. Ebenfalls an Baggerseen ist er zu finden.

Ernährung

An der Küste besteht die Nahrung aus Würmern, Krebsen, Muscheln, Schnecken und Insekten. Den größten Anteil machen Muscheln aus. Vor allem Mies-, Herzmuscheln und Baltische Plattmuscheln. Der Austernfischer ist in der Lage kleinere Muscheln ungeöffnet zu verschlucken. Bei größeren Muscheln wendet er zwei verschiedene Techniken an, um sie zu öffnen. Er legt die Muschel auf eine harte Unterlage und hämmert mit seinem Schnabel so lange auf sie ein bis ein Loch in der Schale entsteht. Dann kommt er an das Muschelfleisch mit Hilfe des langen Schnabels heran. Dieser Vorgang dauert selten länger als 20 Sekunden. Bei harten Muscheln werfen die Vögel sie aus mehreren Metern Höhe auf den Boden.
Bei der zweiten Technik versucht der Austernfischer mit dem Schnabel die Muschel zu öffnen indem er seinen Schnabel zwischen die Schalenhälften schiebt und damit den Schließmuskel verletzt.

Fortpflanzung

Ab dem Alter von vier Jahren brüten die Austernfischer zum ersten Mal. Sie brüten an erhöhten Sandstränden außerhalb des Tidehochwassers. Die Brutdauer beim Austernfischer dauert 26 bis 27 Tage. Die Weibchen und Männchen wechseln sich beim Brüten ab. Die Austernfischer leben vorwiegend monogam.