Bandwurm

Körperliche Merkmale

Alle Bandwurm-Arten sind sogenannte Endoparasiten, das heißt, sie besitzen keinen Darm. Ein Bandwurm besteht aus einem Kopf (sog. Skolex) mit Saugnäpfen und teilweise einen sog. Rostellum (Hakenkranz). Der Körper besteht zusätzlich aus mehreren Bandwurmgliedern. Diese Glieder werden als Proglottiden bezeichnet. Die Einzelnen Bandwurmglieder bilden zusammen eine Kette (Strobila) bis zu mehreren tausend Glieder und können dadurch zwischen 2 mm und 20 m lang werden. Farblich sind die Bandwürmer unauffällig. Sie weißen eine weiße bis gelbliche Farbe auf. Beim ersten Einddringen in den Wirt verlieren die Bandwurmlaven ihre Haut. Zu einer neuen Außenhülle verschmelzen deswegen die Mesodermzellen aus dem Körperinneren miteinander (Syncystium) und wird als Neoderrmis bezeichnet.
Verbreitung und Lebensraum
Die Verbreitung des Bandwurmes ist vorwiegend Abhängig von der Art des Bandwurmes. Weltweit ca. 3.500 Arten bekannt. Diese lassen sich in folgende drei medizinische Vertreter einteilen:
Pseudophyllidae: - Fischbandwurm (Diphyllobothrium latum)
Cydophyllidae: - Taenien: o Rinderbandwurm (Taenia saginata) o Schweinebandwurm (Taneia solium) - Echinokokken (Finne kommt nur im Menschen vor, nicht der adulte Wurm) o Fuchsbandwurm (Echinococcus mulitiocularis) o Hundebandwurm (Echinococcus granulosus)
Weltweit verbreitet ist sowohl der Echinokokken als auch die Taenien. Alleine beim Rinderbandwurm werden weltweit ca. 50 Millionen Infestationen geschätzt. In Mitteleuropa sind Infektionen mit Pseudophyllidae sehr selten.
Für die Entwicklung benötigt ein Bandwurm einen oder auch zwei Zwischenwirte. Je nach Entwicklungsstadium der unterschiedlichen Organe besiedeln diese Parasiten sowohl verschiedene Tiere als auch den Menschen. Als tierische Wirte gelten vor allem Hunde.

Ernährung

Da Endoparasiten über keinen eigenen Darm verfügen, nehmen diese die Nährstoffe aus dem Darm des besiedelnden Wirtes auf. Dieser Vorgang erfolgt direkt über die Körperfläche (Tegument). Der Bandwurm greift im Darm alle bereits durch die Verdauungsenzyme freigesetzten Nährstoffe auf. Diese Nährstoffe fehlen dem Wirt und es kommt bei diesem zu einem Nährstoffmangel.

Fortpflanzung

Da es sich bei Bandwürmer um Zwitter handelt, weißen sie sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane auf. Dadurch produzieren sie durch gegenseitige Befruchtung bzw. Selbstbefruchtung zahllose Nachkommen. Jedoch werden zur Vermehrung einen bestimmten Entwicklungszyklus. Hierfür sind ein oder sogar zwei Zwischenwirte notwendig.
Ausgeschieden werden ihre Eier über die Exkremente von ihrem Wirtstier. Anschließend entwickeln sie sich hier in ihren ersten Larvenstadien, bis ein neuer Wirt gefunden wird. Kommt es dazu nicht, sterben sie ab.