Die Nutria gehört zur Familie der Stachelratten und wird auch Sumpfbiber oder Biberratte genannt. Ausgewachsene Tiere erreichen als Weibchen eine Größe von rund 60 Zentimetern, Männchen werden mit 65 Zentimetern etwas größer. Ihr Gewicht liegt zwischen acht und zehn Kilogramm. Der lange, runde, schuppenbedeckte Schwanz ist etwa 40 Zentimeter lang und kaum behaart. Er gilt als das typische Merkmal der Nutria. Das Fell der Biberratte variiert von rötlichbraun bis braungräulich. Sie hat einen kräftigen Kopf sowie sehr lange orangerote Schneidezähne, relativ kleine Augen und Ohren und eine Stupsnase. An den Hinterfüßen hat sie mittig zwischen den Zehen Schwimmhäute.
Verbreitung und Lebensraum
Grundsätzlich mag die Nutria pflanzenreiche, saubere Gewässer im Flach- und Hügelland. An allen Flüssen, Seen, Teichen und in Sümpfen sowie den angrenzenden Uferbereichen hält sich der Nager gerne auf. Ursprünglich kommt die Nutria aus dem subtropischen Südamerika, wo sie von Brasilien bis Feuerland zu finden ist. Inzwischen kommt die Nutria in Europa, Amerika, Kanada, Afrika, Asien und Australien vor und hat sich den jeweiligen Klimaverhältnissen angepasst.
Die Nutria gilt nahezu als reine Vegetarierin. Sie ernährt sich im Wesentlichen von Wasserpflanzen, Gräsern, Wurzeln, jungen Trieben und Baumrinden. Letzteres ist vor allem im Winter fester Bestandteil der täglichen Nahrungsaufnahme, da die Nutria keinen Winterschlaf hält und sich daher in den kalten Monaten mit dem kargen Angebot an Futter arrangieren muss. In seltenen Fällen verspeist die Biberratte auch mal Muscheln, Schnecken, kleine Krebse oder Würmer - dies ist jedoch eher die Ausnahme.
Die Nutria lebt monogam, das heißt sie ist ihr Leben lang mit dem gleichen Partner zusammen. Ein Nutria-Paar bekommt ein bis zwei Würfe pro Jahr, es ist das ganze Jahr über paarungsbereit. Die Jungen kommen nach einer Tragzeit von etwa 125 Tagen zur Welt. Ein Wurf besteht in der Regel aus drei bis sechs Jungen, die vollständig behaart und sehend in einer Höhle in der Uferböschung zur Welt kommen. Nachdem die Kleinen rund zwei Monate gesäugt wurden, gehen sie zusammen mit ihrer Mutter auf Nahrungssuche. Im Alter von sechs Monaten sind die Jungtiere ihrerseits geschlechtsreif und suchen sich feste Partner zur Fortpflanzung.