Beim Breitmaulnashorn handelt es sich um eine Art innerhalb der Unpaarhufer. Neben den Elefanten gelten die Tiere als die größten an Land lebenden Säugetiere. Gleichzeitig sind sie auch die größten Vertreter innerhalb der Familie der Nashörner.
Ausgewachsene Nashornbullen bringen bis zu zweieinhalb Tonnen Körpergewicht auf die Waage, während die Kühe deutlich kleiner und leichter sind. Die Tiere besitzen einen massigen Körperbau. Der Nackenbuckel, welcher ein charakteristisches Merkmal für die Tiere darstellt, wird durch Bindegewebe aufgebaut. Seine Gliedmaßen sind ebenso wie der Körper stämmig, die Ohren auffallend spitz und lang.
Das Tier besitzt eine überwiegend faltenlose Haut. An manchen Stellen ist ihre Haut viereinhalb Zentimeter dick, was sich dadurch bemerkbar macht, dass sie dort deutlich dunkler ausfällt. Insgesamt besitzen die Tiere eine graue Färbung. Das auffälligste Merkmal von Breitmaulnashörnern sind die beiden Hörner, die auf Nasen- und Stirnbein angebracht sind. Diese bestehen aus Keratin und sind damit besonders hart. Den Nashörnern dienen sie als Waffe zur Verteidigung gegen ihre Angreifer.
Seit bereits 50 Millionen Jahren bewohnt das Breitmaulnashorn die Erde. Es ist ausschließlich in Afrika beheimatet und wählt subtropische sowie tropische Buschvegetationen, Savannen und Graslandschaften als seinen Heimatort aus. In den letzten Jahrzehnten haben sich die weltweiten Bestände allerdings um fast 97 % reduziert. So lebten im Jahr 2015 verschiedenen Aufzeichnungen zufolge noch drei bekannte Vertreter des nördlichen Breitmaulnashorn im Zooanlagen und Reservaten. Das südliche Breitmaulnashorn wird in seiner Population auf einige tausend Exemplare geschätzt.
Namensgebend sind ihre breiten Lippen, mit denen kurze Gräser regelrecht abgemäht werden. Dazu werden die ausgewählten Landschaften tagsüber als auch nachts durchstreift. Die Tiere meiden jedoch die direkte Sonneneinstrahlung und halten sich dementsprechend nur an schattigen Plätzen auf.
Die Bullen zeigen ein ausgeprägtes Territorialverhalten und sind ausschließlich Einzelgänger. Nur während der Paarung kommt es zum Zusammentreffen mit anderen Tieren. Ihr Revier markieren sie mit Kothaufen und Urin. Wenn zwei Bullen Aufeinandertreffen, kommt es zu einem Ritual. Bei diesen werden die Hörner als Waffen gegeneinandergeschlagen, allerdings enden die Kämpfe meist ohne große Verletzungen. Beide Tiere gehen anschließend wieder ihrer Wege. Auf der anderen Seite leben Kühe zusammen mit deren Kälbern in kleineren Gruppenverbänden.
Hauptsächlich ernähren sich die Breitmaulnashörner von verschiedenen Gräsern. Kommt es zu Nahrungsknappheit, werden allerdings auch Seidenpflanzengewächse verzehrt.
Die Paarung selbst kann über eine Stunde dauern, was mit einem ausgiebigen Ritual einhergeht. Anschließend kehrt die Kuh wieder zu ihrer üblichen Herde zurück und der Bulle zieht weiter als Einzelgänger umher.
Die Tragzeit beträgt es zu eineinhalb Jahre, anschließend wird ein einzelnes Kalb zur Welt gebracht. Dieses wiegt zum Zeitpunkt seiner Geburt bereits 60 Kilogramm und richtet sich ungefähr eine Stunde nach seiner Geburt auf. Ein Jahr lang wird das Jungtier nun gesäugt, nimmt währenddessen aber schon feste Nahrung zu sich. Zweieinhalb Jahre lang verbleibt es in Obhut der Mutter, bis diese wieder paarungsbereit ist und ihr Junges vertreibt. Handelt es sich dabei dann um mein Weibchen, kann es innerhalb der Gruppe bleiben. Wenn es ein Männchen ist, muss es nun sein Leben als Einzelgänger fristen.