Chamäleon

Körperliche Merkmale

Die Durchschnittslänge eines Chamäleons beträgt zwischen 20 bis 30 cm. Sie sind meist mit einem muskulösen Greifschwanz und mit zu Greifzangen ungebildeten Gliedmaßen an das Baumleben angepasst.
Zwei äußere und drei innere Zehen der vorderen sowie drei äußere und zwei innere der hinteren Gliedmaßen sind miteinander verwachsen.
Sie besitzen eine bis zur Körperlänge rausstreckbare Schleuderzunge, mit der sie Insekten, die ihnen als Nahrung dienen, fangen. Das kolbenförmige Ende der Zunge wirkt dabei wie ein Saugstempel. Ermöglicht wird diese Zungenbewegung durch ein stark verlängertes Zungenbein.
Die Augen sind unabhängig voneinander bewegbar. Der Mund ist seitlich zusammengedrückt. Der hohe Schädel ist oft mit einem Helm, manchmal auch mit Hörnern und Kämmen ausgestattet.

Verbreitung und Lebensraum

Die etwa 100 Arten der Chamäleons oder auch Wurmzündler sind eine Familie der Echsen. Die meisten bewohnen die Baum- und Strauchsteppen sowie die breiten Wüstengebiete Afrikas.
Auf Madagaskar kommen unter anderem sowohl das 60 bis 80 cm lange Riesenchamäleon als auch die kleinen und nur 4 cm langen Kurzschwanzchamäleons vor. Einige Arten leben aber auch in Indien, Kleinasien, Kreta, Zypern und Südspanien.

Lebensweise

Ernährung

Zur Hauptnahrung der Chamäleons zählen alle möglichen Insekten, die sie in deren Flug mit der Schleuderzunge abfangen und zumeist direkt schlucken. Riesenchamäleons fressen aber auch Mäuse. Chamäleons verfügen aber natürlich über ein Gebiss, das sie dazu nutzen, ihre Nahrung zu zerkleinern. Ihre Zähne sind sogar rasiermesserscharf und schlitzen die Körper ihrer Beute regelrecht auf.

Fortpflanzung

Zur Eiablage kommen die Weibchen aus dem Gebüsch auf dem Boden herab und verscharren 20 bis 30 pergamentschalige Eier in den Sand. Einige Arten in Südafrika oder in kühleren Berggegenden sind hingegen lebendgebärend.

Das Chamäleon und seine Färbung

Chamäleons können nicht, wie oftmals falsch angenommen wird, willkürlich ihre Farbe der Umgebung anpassen. Das berühmte Farbwechselvermögen ist vielmehr auf Stimmungen und Erregungszustand zurückzuführen.
Sie sind bei Hitze gelb und hellgrau, bei Hunger und Kälte fast schwarz. Bei Wohlbefinden können sie eine blattgrüne Tönung mit gelben, blauen und weißen Streifen und sogar Tupfen annehmen.
Auch die Tageszeit kann für die jeweilige Färbung von Bedeutung sein. Bei Erregung (Wut, Angst, Ärger) oder Reizung wird die Haut grünlich, der Bauch jedoch bläulich. Mitunter können aber auch rot-braune Färbungen bei den Tieren auftreten.