Chinchillas gehören zu den Nagetieren. Sie sind mittelgroß und werden 300-600 g schwer, je nach Geschlecht. Ihr Fell ist seidig und üppig. Auch der Schwanz, der bis 25 cm lang sein kann, ist buschig behaart, ähnlich wie bei Eichhörnchen. Die Fellfarbe ist an den Seiten und am Rücken meist graubraun bis silbrig-grau, am Bauch heller.
Ähnlich wie bei den sehr viel kleineren Wüstenrennmäusen, sind bei Chinchillas die Hinterbeine deutlich kräftiger und muskulöser ausgebildet als die Vorderbeine.
Chinchillas haben insgesamt 20 Zähne, wobei die Schneidezähne als Nagezähne ausgeprägt sind.
Das gesamte Gesicht der Chinchillas besticht durch die großen, ausdrucksstarken Augen und die runden großen Ohren, weshalb sie Mäusen nicht unähnlich sehen.
Sie sind perfekt an ein Leben in Höhen von 2.000 bis 5.000 Metern angepasst. Schweißdrüsen besitzen diese Nager nicht, weshalb sie auch wegen ihres dichten Fells sehr anfällig für hohe Temperaturen sind.
Die kaninchengroßen Tiere sind vor allem in Südamerika beheimatet, wobei sie besonders in den Ländern der Anden, also Peru, Chile und Argentinien verbreitet sind. Dort sind sie besonders in den grasbewachsenen Ebenen der Gebirge zu finden, wo sie in Höhlen, Felsspalten oder teilweise in selbst gegrabenen Bauten leben.
Die Andenbewohner leben in der freien Wildbahn in Gruppen zusammen, deren Größe sehr variabel sein kann. Teilweise bestehen sie nur aus wenigen Familienmitgliedern, manchmal findet man aber wahre Großfamilien mit mehreren hundert Tieren. Hierbei herrscht eine strenge Rangordnung, in der es ein Alpha-Tier gibt, das den Ton angibt.
Weiblicher Nachwuchs bleibt meist Teil der Gruppe, wohingegen junge Männchen die Familie verlassen, um ihre eigene Kolonie zu bilden. Auch erkrankte Tiere müssen die Gruppe verlassen, da sie den gesamten Bestand gefährden können. Deshalb kommt es bei kranken Gruppenmitgliedern häufig zu einem Verhalten, das die Schwäche verbergen soll.
Chinchillas sind reine Pflanzenfresser. Sie ernähren sich hauptsächlich vom Grün der Wiesen. Wenn sie aber an Saaten, Nüsse oder Beeren kommen, so werden diese nicht verschmäht.
Chinchillas haben eine besondere Verteidigungsstrategie: Kommt ein Feind ihnen zu Nahe, sind sie in der Lage, Urin zu verspritzen, um den Jäger zu irritieren. Auch können sie gezielt ihr Fell abwerfen, sodass einem Beutegreifer nur noch ein Büschel Haare bleibt. Eine Verhaltensweise, die sie mit Kaninchen gemeinsam haben.