Spricht man vom Dugong, meint man damit die Gabelschwanzseekuh bzw. das Seeschwein. Zusammen mit den Rundschwanzseekühen bilden diese Tiere die Ordnung der Seekühe.
Die Tiere werden bis zu vier Meter lang und erreichen dabei ein Körpergewicht von bis zu 900 Kilogramm. Ihr Durchschnittsgewicht beträgt allerdings 400 Kilogramm. Damit wird der nächste Verwandte, der im Amazonas lebt, weit übertroffen. Trotzdem bleiben sie kleiner als die anderen Arten von Seekühen. Weibchen sind dabei etwas größer als die Männchen.
Dugongs besitzen eine glatte Haut, die braun bis dunkelgrau gefärbt ist. Im Abstand von zwei bis drei Zentimetern weist ihr gesamter Körper kurze Tasthaare auf, über die sie ihre Umgebung wahrnehmen. Ihre vorderen Flossen sind rund 45 Zentimeter lang und werden von den Jungtieren noch als Antrieb Zugbewegung genutzt, während erwachsene Tiere sie ausschließlich zur Lenkung verwenden. Deren Antrieb erfolgt über die Schwanzflosse. An ihrem Kopf sitzt eine kurze Schnauze, die über breite und nach abwärts gebogene Unterlippen verfügt. Diese sind sehr beweglich.
Dugongs halten sich an den Küsten von bis zu 40 Ländern auf, wobei das derzeitige Verbreitungsgebiet je nach Quelle stark variiert. Generell lässt sich sagen, dass ihr Verbreitungsgebiet beim 26. nördlichen Breitengrad beginnt und am 27. südlichen Breitengrad endet. Einzig in australischen Küstengewässern gibt es größere zusammenhängende Bestände der Tiere. Überall anders sind es kleine Populationen, die durch große Flächen voneinander getrennt leben.
Bei den Tieren handelt es sich um reine Pflanzenfresser, die sich in erster Linie von Seegras ernähren. Häufig grasen sie dabei in Tiefen von bis zu sechs Metern. Dabei hinterlassen sie flache, gewundene Furchen im Boden. Diese wurden allerdings auch schon in 23 Metern Tiefe von Tauchern gefunden.
Mittlerweile konnte durch Forschungen nachgewiesen werden, dass die Seegraswiesen, die Dugongs als Nahrungsquelle nutzen, von ihnen beeinflusst werden. Mit der Zeit weisen sie immer mehr faserarme und stickstoffreichere Pflanzen auf. Sobald eine solche Wiese von Dugongs nicht mehr genutzt wird, nimmt der Anteil an fasernreichen Arten hingegen wieder zu.
Bis zu fünf Monate lang dauert die Paarungszeit, was durch das tropische Klima ermöglicht wird. Es konnte schon mehrfach ein rituelles Balzverhalten beobachtet werden, bei denen die Männchen Lockrufe ausstoßen. Handelt es sich dabei um ranghöhere Männchen, werden Bewegungen vollführt, die man mit Sit-Ups vergleichen könnte. Es handelt sich beim Dugong um das einzige im Meer lebende Säugetier, das ein solches Werbeverhalten aufweist. Die Tragzeit beträgt ungefähr ein Jahr, anschließend begibt sich das Weibchen in besonders flache Gewässer, um dort das Jungtier zur Welt zu bringen. Fast immer ist es nur ein Jungtier, das rund einen Meter lang ist und dabei 20 Kilogramm Körpergewicht auf die Waage bringt. Rund zwei Jahre lang verbleibt es dann beim Muttertier, wo es stets hinter seinem Rücken Deckung sucht. Die Tiere beginnen allerdings schon kurz nach der Geburt selbständig damit, Seegras zu fressen und müssen nicht weiter von der Mutter gesäugt werden.
Über das Sozialverhalten und die Lebensweise der Dugongs ist noch nicht viel bekannt, da sie sehr scheu sind und bei jeder Störung sofort die Flucht antreten. Allerdings ist es schon oft dazu gekommen, dass die Tiere bei sehr klaren Wassern aus oft mehr als hundert Metern Entfernung an Taucher oder Schiffe herangeschwommen sind, um diese in ihrer Neugier zu untersuchen.