Der Falke ist eine fast weltweit verbreitete Vogelart und gehört zu den Jagdvögeln wie Bussard und Adler. Es gibt insgesamt 39 Unterarten, die in Europa bekanntesten sind zum Beispiel der Turmfalke, der Wanderfalke, der Baumfalke, der Gerfalke und der Merlin.
Das Aussehen aller Falken ist relativ ähnlich. Alle haben einen nach unten gebogenen kräftigen Oberschnabel, spitze Flügel und einen breitgefächerten Schwanz. Die Befiederung ihrer kräftigen Beine ist zu sogenannten Hosen nach unten gezogen, ihre Zehen lang und stark. Ihre Augen sind groß und dunkel, bei vielen Arten gelb umrandet. Sie können sehr scharf sehen. Ihr Hals sehr kräftig und extrem beweglich. Am Ende des Hakenschnabels sitzt eine Zacke zum Festhalten und Töten der Beute, der sogenannte Falkenzahn.
Falken kommen in fast allen Regionen der Welt vor. Der größte Falke ist der in Norwegen, Finnland und auf Island, sowie in Nordamerika und Sibirien vorkommende Gerfalke mit 60 cm Länge, der kleinste der Merlin mit nur 25 cm Länge. Das Gewicht eines ausgewachsenen Falken liegt zwischen 1.200 und 200 Gramm.
Die beiden zuvor genannten Falkenarten sind wie viele andere Falken auch, Zugvögel. Andere Unterarten bleiben im angestammten Revier und sind Standvögel. Falken kommen in verschiedenen Habitaten vor, im Hochgebirge, in Wäldern, in Flusstälern und in Steppen aber auch in Menschennähe in Städten und Dörfern. Sie bevorzugen Reviere mit Zugang zu offenem Gelände, weil sie so ihre Beute am besten ausmachen können.
Falken sind keine guten Nestbauer, das gilt für jede ihrer Arten. Sie brüten in der Regel in Felsspalten, in Ruinen, Gebäuderitzen und in Bäumen in Nestern, die von anderen Vogelarten gebaut wurden. Die Brutzeit der Falken beträgt rund 30 Tage, meistens werden drei bis sechs Eier ausgebrütet. Die Jungvögel werden von beiden Eltern gefüttert und verlassen das Nest nach spätestens 50 Tagen. Nach zwei bis drei Jahren werden sie geschlechtsreif und können bis 15 Jahre alt werden. Die Ernährung von Falken besteht hauptsächlich aus größeren Insekten und kleineren Säugetieren, Vögeln und Reptilien. Sie sind reine Fleischfresser und stürzen sich von ihrem hohen Sitzen pfeilschnell auf ihre Opfer.
Falken werden seit Jahrtausenden auch zur Jagd eingesetzt. Die Falknerei oder Beizjagd gibt es in vielen Kulturen auch heute noch. Falken zu zähmen ist allerdings sehr zeitaufwändig und schwierig.