Als nächster Verwandter des Blauwals gehören die Finnwale der Familie der Furchenwale an. Ihr Rücken ist meist dunkelgrau bis schwarzbraun gefärbt, während Bauch sowie Unterseite von Flipper und Fluke weiß sind. Die großteils asymmetrische Farbverteilung an ihrem vorderen Körperbereich dient zur fehlerfreien Identifizierung dieser Meeresbewohner. Während der Unterkiefer an einer Seite weiß gefärbt ist, nimmt er an der gegenüberliegenden Seite eine dunkle Färbung an. Diese erstreckt sich auch auf die Backen des Tieres. Im Mundinnenraum und auf der Zunge sind sie umgekehrt gefärbt. Die vielen Kehlfurchen erstrecken sich von ihrem Unterkiefer weg bis hin zum Bauchnabel.
Es besteht kein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus, allerdings sind die weiblichen Tiere etwas größer als die männlichen. Darüber hinaus sind sie aber ungefähr gleich schwer. Ihre Größe variiert vielmehr nach der Verbreitung, so erreichen die Tiere auf der Nordhalbkugel 18 bis 24 Meter und auf der Südhalbkugel 20 bis 27 Meter Körperlänge. Dem steht ein Gewicht von 40 bis 70 Tonnen gegenüber.
Insgesamt ist der Finnwal aber sehr viel schlanker und leichter als sein nächster Verwandter. Er wiegt insofern sogar weniger als der Grönlandwal oder der Pottwal, die er in der Körpergröße wiederum übertrifft.
Finnwale kommen in allen Ozeanen der Erde vor. Küstenregionen meiden sie, in den Wintermonaten suchen sie subtropische und gemäßigt warme Gewässer auf, um sich dort zu paaren und die Jungen zur Welt zu bringen. Aufgrund drohender Nahrungsknappheit ziehen sie im Sommer in kältere Gewässer und wagen sich damit bis in die Arktis und Antarktis vor. Da die Jahreszeiten auf den beiden Erdhalbkugel entgegengesetzt ablaufen, begegnen sich die nördlichen und südlichen Populationen niemals. Aus diesem Grund trennen manche Zoologen die beiden sogar in eigene Unterarten.
Obwohl die Tiere oft allein angetroffen werden, handelt es sich hierbei nicht um Einzelgänger. Meist leben sie in Gruppen von bis zu sechs Tieren zusammen. Auch größere Gruppen konnten schon gesichtet werden.
Finnwale ernähren sich fast ausschließlich aus Krill, der durch die Barteln gesiebt wird. Da sie zwischen 60 und 82 Tonnen Meerwasser auf einmal in ihrem Körper aufnehmen, werden aber auch kleinere Schwarmfische von ihnen verspeist. Täglich nehmen sie so bis zu zwei Tonnen Nahrung in sich auf.
Nach einer Tragzeit, die rund ein Jahr umfasst, kommt im Spätherbst ein Kalb zur Welt. Dieses ist zum Zeitpunkt seiner Geburt sechseinhalb Meter lang und wiegt bereits 1,8 Tonnen. Ein halbes Jahr lang wird es nun vom Muttertier gesäugt, zu diesem Zeitpunkt hat es dann eine Länge von zehn bis zwölf Metern erreicht.
Die Geschlechtsreife wird bereits im Alter von sechs bis zehn Jahren erreicht, zu diesem Zeitpunkt sind die Tiere dann aber noch nicht ausgewachsen.