Die Fledermaus gehört zu den Säugetieren. Sie ist dabei das einzige Säugetier, welches zum Fliegen befähigt ist. Ihr Körperbau ist an diese Lebensweise gut angepasst. Die elastische Flughaut der Fledermaus ist zwischen Körper, Extremitäten und Schwanz aufgespannt. Mittelhand und Fingerknochen sind stark verlängert, die Daumen sind frei und ragen als Krallen aus dem Flugorgan nach oben heraus.
Die Flughaut ist so hauchdünn, dass die feinen Adern deutlich erkennbar sind. Außerdem ist die Haut extrem elastisch und sehr gut durchblutet. Zusammen mit der schnellen Blutgerinnung können eventuelle Verletzungen zeitnah verheilen und die Fledermaus vor einer zu schnellen Verblutung schützen.
Hauptsächlich ist die Fledermaus Europa verbreitet. Ihr Lebensraum erstreckt sich je nach Art bis zum Kaukasus, Iran, Skandinavien und Nordafrika. Sie leben in Gebieten welche reich an Insekten sind. Geeignete Quartiere für den Sommer finden sie dabei in warmen Dachböden, Baumhöhlen und Mauerspalten. Im Winter zieht es sie in feuchte warme Höhlen, in Keller oder auch in Stollen in denen Temperaturen zwischen 5-8 °C herrschen. Die Sommer- und Winterquartiere können dabei Entfernungen bis 1.500 Kilometer haben. Sie jagen ausschließlich in der Dämmerung oder nachts, vorzugsweise in Obstgärten, parkähnlichen Anlagen und Wäldern oder in der Nähe von Straßenlampen.
Ihre Nahrung besteht aus Spinnen, Mücken, Schnaken, Nachtfaltern und Käfern. Pro Nacht kann eine Fledermaus bis zu einem Drittel ihres Körpergewichtes aufnehmen. Im Laufe eines Sommers vertilgt sie so, je nach Art und Größe, zwischen 0,5 - 1,5 Kilogramm Insekten.
Zur Orientieren nutzen sie Echoortung. Hierbei wird im Kehlkopf ein Laut in Ultraschall erzeugt und über die Nasenlöcher oder den leicht geöffneten Mund ausgestoßen. Dieses Echo wird von den Ohren wieder aufgenommen und zeigt der Fledermaus wo sich die Beute oder ein Hindernis befindet.
Im Herbst beginnt die Paarungszeit. Dann verlassen die Weibchen ihre Quartiere und treffen sich mit den Männchen in sogenannten Balzquartieren. Die Begattung findet bis in den Winter statt, wobei die Fledermausweibchen den Samen der Männchen bis zum Frühling speichern können. Den Zeitpunkt der Befruchtung können sie, je nach Außenbedingung, selbst steuern. Die Weibchen treffen sich im Sommer in den sogenannten Wochenstuben wieder und kümmern sich gemeinsam um die Aufzucht der Jungen.