Gämse

Körperliche Merkmale

Bei der Gämse handelt es sich um einen Paarhufer innerhalb der Gattung der Ziegen. Jäger bezeichnen diese Tiere auch als Gamswild.
Es handelt sich dabei um ein Tier mit einem dunklen Fellkleid, das in der Regel eine rotbraune bis schwarze Farbe annimmt. Auf seinem Rücken besitzt es einen charakteristischen dunklen Strich. Bauch und Gesicht sind hingegen deutlich heller.
Das Tier erreicht eine durchschnittliche Schulterhöhe von 80 Zentimetern und bringt dabei ein Gewicht von bis zu 50 Kilogramm auf die Waage. Dabei gibt es keine großen Unterschiede zwischen den Geschlechtern; selbst, was die Hörner betrifft. So besitzen sowohl Böcke als auch Geißen auf ihrer Stirn Hörner, die zur Rückseite gebogen sind und bis zu 25 Zentimeter lang wachsen.

Verbreitung und Lebensraum

Die Gämse ist in Europa vertreten. Hier besiedelt sie die Gegenden der Alpen, Karpaten und Pyrenäen. Auch in anderen Gebirgszügen wird Gamswild immer wieder gesichtet. Sobald es kühler wird, begeben sie sich in höhergelegene Bergwälder. Im aufwärmenden Frühling hingegen wandern sie bergaufwärts. Dabei grasen sie dann auch auf Bergwiesen zwischen Felsen, die relativ schwer erreichbar sind.

Ernährung

Diese Paarhufer sind ausschließliche Pflanzenfresser. Im Sommer bevorzugen sie frische Kräuter, Gräser, Blätter und andere pflanzliche Teile von alten Sträuchern. Auch Baumtriebe nehmen sie gerne als Nahrung an, sofern sie dieser fündig werden. Im kühlen Winter weichen sie auch auf Moos und Flechten aus, graben jedoch auch bei Bedarf bis zu gefrorenen Gräsern und Wurzeln durch den Schnee hindurch.
Dennoch sind sie nach Wintereinbruch in Tälern nur selten anzutreffen. Da zu dieser Zeit dann meist eine hohe Lawinengefahr besteht, kommen jene Tiere dadurch auch oft ums Leben.

Fortpflanzung

Gämse leben in Herden, die ausschließlich aus Geißen und deren Jungtieren bestehen. Ausgewachsene Böcke streifen in der Regel als Einzelgänger umher und liefern sich während der Paarungszeit oft erbitterte Kämpfe um ihre potenziellen Paarungstiere. Diese Zeit erfolgt stets im November. Dann schließen sich die Böcke den Gruppenverbänden an.
Nach der Befruchtung wird im darauffolgenden Frühsommer ein Junges zur Welt gebracht.
Gämse sind erst nach drei Jahren ausgewachsen. Bis zu diesem Zeitraum verbleiben damit auch männliche Tiere beim Muttertier in der Herde.