Der Geoffroy-Perückenaffe (auch Panamaperückenaffe genannt) gehört der Gattung der Tamarine an, die wiederum zur Familie der Krallenaffen zählen. Früher galt diese Art als Unterart des Lisztaffen, heute bildet er eine eigene.
Es handelt sich dabei um kleingewachsene Primaten, die eine Kopf-Rumpf-Länge von 20 bis 29 Zentimeter erreichen. Hinzu kommt außerdem noch ein langer Schwanz, der selbst noch einmal zwischen 31 bis 42 Zentimeter Länge erreicht. Dem steht ein Körpergewicht von 350 bis 450 Gramm gegenüber. Ihre Fellfärbung ist sehr vielfältig. Am Rücken besitzen sie ein braun-schwarz gesprenkeltes Fell, das oft mit Streifen versehen ist. Zum Nacken hin nimmt es eine rötlich-braune Färbung an, den Kopf ziert ein weißer Streifen. Ansonsten ist ihr Kopf nur gering behaart.
Nach einem Gesicht, welches eine schwarze Maske trägt, münden Halsbereich sowie Brust in ein weißes Fell, das sich dann über die gesamte Unterseite ihres Körpers zieht und auch die Pfoten einschließt. Handflächen und Finger können allerdings noch einmal dunklere Verfärbungen annehmen.
Entsprechend der Krallenaffen, den sie angehören, befinden sich an sämtlichen Fingern und Zehen Krallen anstelle von Nägeln. Die einzige Ausnahme bildet hierbei die Großzehe.
Diese Tiere kommen im mittleren und östlichen Panama vor, leben aber auch an der Pazifikküste von Kolumbien. Damit sind sie die einzigen Krallenaffen, deren Verbreitungsgebiet bis hinein nach Mittelamerika reicht.
Als Lebensraum wählen sie Wälder aus, die über ein dichtes Unterholz verfügen. Überwiegend kommen sie damit in Sekundärwäldern vor. Da die Tiere wie alle anderen Krallenaffen tagaktiv sind, halten sich die Geoffroy-Perückenaffen meist auf den Bäumen auf. Dort bewegen sie sich auf allen vier Pfoten fort und springen von einem Geäst ins nächste. Zusammengelebt wird in Gruppen, die drei bis neun Tiere umfasst. Oft handelt es sich dabei um eine Familie, die aus einem fortpflanzungsfähigen Paar sowie deren Jungtieren besteht, manchmal sind aber auch noch weitere ausgewachsene Tiere vorhanden. Es ist unklar, ob es sich dabei um familienfremde Geoffroy-Perückenaffe handelt oder diese generationsübergreifend zusammenleben. Ihr festes Territorium umfasst bis zu 30 Hektar, dieses markieren sie mit ihrem Drüsensekret und verteidigen es nach Notwendigkeit gegenüber den eigenen Artgenossen.
Geoffroy-Perückenaffen sind grundsätzlich Allesfresser. Hauptsächlich ernähren sie sich von Insekten und Früchten, nach Bedarf kommen aber auch noch Blüten, Nektar und sogar kleine Wirbeltiere hinzu.
Innerhalb einer Gruppe gibt es immer nur ein dominantes Weibchen, das sich fortpflanzt. Alle anderen setzen damit aus.
Nach einer Tragzeit von 140 bis 145 Tagen werden die Jungtiere zwischen April und Juni zur Welt gebracht. Hier tritt dasselbe Phänomen auf, das bei den meisten anderen Krallenaffen vorhanden ist: es kommt überwiegend zu Zwillingsgeburten.
Die gesamte Gruppe beteiligt sich im Anschluss an der Aufzucht der Jungtiere. Nach einem Zeitraum von rund drei Monaten werden sie entwöhnt.