Beim Gespenst-Blattschwanzgecko handelt es sich um hervorragend getarnte kleine Eidechsen. Hierzu tragen zweierlei Aspekte zu ihrer Tarnung bei; einerseits die Körperform und dann die Färbung ihrer Haut.
Diese Tiere besitzen einen relativ großen Kopf mit ebenso sehr großen Augen, einen kurzen Hals und einen im Vergleich zu anderen Geckos relativ hohen Rücken. Ihre Körpersilhouette ist übersät von kleinen Dornen, die sich auch in der Schläfenregion ihrer Augen befinden.
Am Ende sitzt ein relativ langer Schwanz, der wie bei allen anderen Geckoarten bei Gefahr abgeworfen wird und anschließend regeneriert. Er ist abgeflacht und von oben herab sehr bereit. Insgesamt wirkt das Tier daher in seiner Form wie ein längliches Blatt. Einige Exemplare haben sogar an den Rändern Einkerbungen, die den Eindruck erschaffen, dass es sich hierbei um Geäst handelt. Die Beine der Tiere sind auch dementsprechend dünn, wobei ihre Zehen etwas dicker wirken, da sie an der Unterseite die für Geckos typischen Haftlamellen besitzen.
In ihren Grundfarben sind die Tiere sehr variabel und können daher gelb über rötlich-braun sein, aber auch schwarz oder grau auftreten. Ihr Bauch ist häufig sehr viel heller.
Da die Tiere sehr viele unterschiedliche Ausprägungen annehmen, wurden sie bereits mehrfach mit nächsten Verwandten verwechselt. Eine fehlerfreie Unterscheidung kann daher zumeist erst durch einen DNA-Test gewährleistet werden.
Die Tiere erreichen eine Körpergröße von rund zehn Zentimetern.
Der Gespenst-Blattschwanzgecko ist in Madagaskar beheimatet, wo er im tropischen Regenwald auf Bäumen lebt. Seine an den Zehen befindlichen Haftlamellen helfen ihm dabei. Versteckmöglichkeiten sucht er unter Steinen und Wurzeln, aber auch kleinere Höhlen in Bäumen können durchaus dazu dienen.
Diese Tiere sind auf eine Temperatur von mindestens 22 °Cs angewiesen und begeben sich des Nachts auf Futtersuche.
Vor allem Insekten, wie zum Beispiel Grillen, Heuschrecken oder Schabenarten zählen zur hauptsächlichen Nahrung dieses Geckos.
Sobald die Regenzeit einsetzt, beginnt die Fortpflanzung. Ein besonderes Balzverhalten gibt es nicht, allerdings konnten Forscher bei Tieren in Gefangenschaft beobachten, dass die Weibchen während der Brutsaison vermehrt Schnecken als Beute annehmen, die ein Gehäuse mit sich tragen. Es wird vermutet, dass sie auf diese Weise einen erhöhten Calciumbedarf decken, der anhand der Eiproduktion gegeben ist. Ob dieses Verhalten auch in freier Wildbahn auftritt, ist allerdings unklar.
Zur Eiablage begeben sich die Weibchen auf den Waldboden. Sie wühlen sich in die Bodenstreu ein und rollen darin umher. Dadurch bleiben Partikel vom Boden auf den weißen Eiern kleben, was dafür sorgt, dass sie gut getarnt sind. Obwohl pro Brut mehrere Eier gelegt werden, gibt das Weibchen immer nur zwei auf einmal ab. Die nächste Ablage erfolgt zumeist im Abstand von rund vier Wochen. Die anschließende Brutdauer beträgt je nach Umgebungstemperatur zwischen 80 und 120 Tagen. Die Jungtiere, die dann zur Welt kommen, sind kaum drei Zentimeter lang. Bereits zum Zeitpunkt der Geburt sind sie auf sich allein gestellt, da sich das Weibchen direkt nach der Eiablage vom Gelege entfernt.