Goldammer

Körperliche Merkmale

Die erwachsene Goldammer erreicht eine Größe von 16 bis 17 Zentimetern und kommt auf ein Körpergewicht von 25 bis 30 Gramm. Das Prachtkleid der Männchen während der Brutzeit ist gelb und umfasst einen leuchtend gelben Kopf, eine gelbe Brust, die häufig rötlich gesprenkelt ist und bräunlich-graue Flügeldecken. Dunkle Längsstreifen zieren die braune Körperoberseite, der Bürzel ist gewöhnlich hellbraun.
Der Schwanz ist dunkel gefärbt und weist einen weißen Außenrand auf, der vor allem im Flug sichtbar ist. Das Federkleid der Weibchen sowie das Schlichtkleid der Männchen sind deutlich weniger auffällig grünbraun gefärbt, zeigen jedoch an der Kehle und Unterseite meist gelbliche Stellen.
Verbreitung und Lebensraum
Die Goldammer ist von Mittelskandinavien bis Nordspanien heimisch, sie kommt in Süditalien und Griechenland ebenso vor wie in der Ukraine. In West-Ost-Richtung erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet von den britischen Inseln bis in etwa zum Baikalsee hin. Die europäische Goldammern wurde außerdem im 19. Jahrhundert erfolgreich in Neuseeland angesiedelt.
Mit Ausnahme der äußeren Bereiche ihres Verbreitungsgebietes ist die Goldammer ein Standvogel. Zur Überwinterung finden sich die Vögel häufig in Spanien, Italien, den Balkanländern, der Türkei und in Nordisrael ein. Deutlich seltener überwintert die Goldammer auf Malta, in Sizilien und in Gibraltar. Goldammern bevorzugen offene Kulturlandschaft mit Büschen, Hecken und Feldgehölzen. Während der kalten Jahreszeit ziehen sie auf der Suche nach auf Feldern verbliebenen Samen in größeren gemischten Trupps umher.

Ernährung

Ausgewachsene Goldammern ernähren sich größtenteils von Samen. Die Ernährung der Nestlinge erfolgt hauptsächlich durch Wirbellose und beinhaltet Käfer, Spinnen, Springschwänze, Schmetterlingslarven, Hautflügler und Heuschrecken.
Ab und an dürfen auch halbreife Getreidekörner dabei sein. Goldammern bestreiten ihre Nahrungssuche hauptsächlich frühmorgens sowie in den Abendstunden und verbünden sich dabei zumeist zu kleineren Trupps.

Fortpflanzung

In Mitteleuropa beginnt die Brutperiode der Goldammer meist Mitte April und dauert längstens bis Anfang August. Goldammern haben üblicherweise zwei bis drei Jahresbruten. Sie legen ihre Eier im trockenen, offenen Gelände, das ausreichend Büsche, Hecken und Feldgehölze als Schutz bietet. Das Nest wird als Napfnest gewöhnlich auf dem Boden oder auch in Bodennähe in dichter Vegetation in der Nähe von Hecken, unter Büschen oder an Böschungen errichtet.
Das Weibchen legt meist drei, vier, seltener auch fünf spindelförmige, glatte und leicht glänzenden Eier, deren Färbung weiß bis leicht bräunlich, gräulich oder bläulich ist. Die Brutzeit beträgt 11 bis 14 Tage, wobei täglich nur ein Ei gelegt wird. Das Ausbrüten übernimmt gänzlich das Weibchen, das Männchen kommt es dabei gelegentlich füttern. Die Nestlingszeit der Goldammernachkommen beträgt 9 bis 14 Tage. Die Jungen werden nach dem Schlüpfen vom Weibchen gefüttert, das Männchen beteiligt sich durch das Herbeibringen des Futters an der Aufzucht.