Grauen Mausmaki

Körperliche Merkmale

Beim Grauen Mausmaki handelt es sich um einen der größeren Vertreter innerhalb der Gattung der Mausmakis. Dieser Primat erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 14 Zentimeter, wobei sie einen Schwanz mit noch einmal dieser Länge besitzen. Ihr Gewicht beträgt durchschnittlich 60 Gramm und variiert in der Regel zwischen 40 und 70 Gramm. Beeinflusst wird dies stark nach saisonalen Gegebenheiten.
An der Oberseite der Tiere ist das Fell grau bis bräunlich gefärbt, am Rücken besitzen sie einen dunklen Streifen. Die Unterseite ihres Körpers ist entweder komplett weiß oder hellbraun. Im Vergleich zu anderen Mausmakis besitzen sie relativ große Ohren, die deutlich hervorstehen. Auch ihre Augen sind, wie für diese Gattung typisch, in ihrem Durchmesser sehr groß.

Verbreitung und Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet der Tiere erstreckt sich entlang der gesamten West- und Südwestküste von Madagaskar. Hier bewohnen sie die unterschiedlichsten Wälder, wobei sie trockene Laubwälder besonders bevorzugen. Auch in Plantagen und Gärten sind sie regelmäßig zu finden, wodurch sie vermutlich sehr flexibel und anpassungsfähig sind und nicht zu viele Ansprüche an ihre Umgebung stellen. Es kann auch vorkommen, dass eine Symbiose mit anderen Mausmakiarten eingegangen wird. Oder dass sich zumindest ihre Reviere stark überschneiden, ohne einander bei Begegnungen zu bekämpfen. Wie ihre nächsten Verwandten sind auch die Grauen Mausmakis nachtaktive Baumbewohner. Des Tags schlafen sie in Baumhöhlen, die sie mit allen möglichen Pflanzen auspolstern. Alternativ bauen sie bei Bedarf auch selbst ein Nest aus Blättern.
Während die Weibchen in Gruppen von zwei bis neun Tieren zusammenleben, die tagsüber gemeinsam schlafen und in der Nacht dann getrennt auf Nahrungssuche gehen, fristen die Männchen ein einzelgängerisches Leben. Sie zeigen im Gegensatz zu den Gruppierungen der Weibchen ein starkes Territorialverhalten auf und markieren ihr Revier mit Urin oder Kot.
Während der Fortpflanzungszeit konnten Männchen der Grauen Mausmakis bereits dabei beobachtet werden, wie sie ihr Revier verlegen, woraufhin dieses mit mehreren Territorien von Weibchen überlappt.
Sobald es zwischen Juni bis September zur Winterzeit kommt, verfallen die Tiere entweder in einen kurzen Torpor (ein physiologischer Schlafzustand) oder in einen längeren Winterschlaf. Letzteres wurde bislang allerdings hauptsächlich bei Weibchen beobachtet. Forscher gehen davon aus, dass es auf die vorherrschende Temperatur ankommt, wofür sie sich entscheiden.

Ernährung

Zu ihrer hauptsächlichen Nahrung zählen Früchte, Blüten, Insekten und verschiedene Harzarten. Allerdings wechselt das Nahrungsspektrum abhängig von der Verfügbarkeit. So gibt es zur Regenzeit vorwiegend Früchte, während in der Trockenzeit dann Harz und Insekten zum Hauptnahrungsmittel der Grauen Mausmakis wird.

Fortpflanzung

Sobald im September die Trockenzeit zu Ende ist, erfolgt die Paarung. Die Tragzeit beträgt rund 60 Tage, wodurch zwischen November bis Dezember meist zwei Jungtiere zur Welt kommen. In seltenen Fällen sind es auch drei.
Je nach Gebiet und Dauer der Regenzeit kann es sein, dass es danach gleich zu einer zweiten Fortpflanzungsperiode kommt.
Die ersten Lebenswochen verbringen die Jungtiere im Nest der Mutter, wobei kein eigenes für sie gebaut wird und stattdessen einfach die bisherige Schlafhöhle genutzt wird. Sobald das Weibchen dann zur Jagd übergeht, nimmt es seinen Nachwuchs mit.
Ausgewachsene Weibchen bleiben meist in der Gruppe, während Männchen spätestens mit Eintritt der Geschlechtsreife ihr Leben als Einzelgänger fortführen.