Heimchen

Körperliche Merkmale

Heimchen sind in der Regel zwischen 16 und 20 Millimeter lang. Wenn man allerdings den sogenannten Legebohrer der Weibchen dazu nimmt, sind es nochmals 11 bis 15 Millimeter mehr. Der Körper der Heimchen ist entweder strohgelb oder gelbbraun, während der Hals und der Kopf eher dunkelbraun oder schwarz sind.
Die Vorderflügel sind sowohl beim Männchen als auch beim Weibchen gleich lang und messen zirka 10,5 Millimeter. Die Hinterflügel sind beim Weibchen mit einer Länge von etwa 19 Millimeter etwas länger als die der Menschen (ca. 17 Millimeter).
Verbreitung und Lebensraum
Anfangs kamen Heimchen nur in gewissen Teilen von Afrika vor, während sie heute auf der ganzen Welt verteilt sind. In kühleren Gebieten, wie zum Beispiel in Mitteleuropa, halten sich Heimchen besonders in menschlichen Siedlungen auf, um dem kalten Winter standhalten zu können. Die Tiere halten sich gerne in Kellern, U-Bahnschächten oder Gewächshäusern auf, da dort die Luftfeuchtigkeit in der Regel sehr hoch ist. Ihr Lieblingsaufenthaltsort sind allerdings Kompostlager, da dort durch die Gärung der Abfälle immer sehr warm ist. Die Tiere sind weichen zudem Licht aus und sind nachtaktiv. Daher verstecken sie sich am Tag oder sind nur im Schatten zu finden.

Ernährung

Da Heimchen Allesfresser sind, ernähren sie sich sowohl von Fleisch als auch von Pflanzen, wobei sie Fleisch etwas lieber mögen. Außerdem achten sie darauf, dass die Nahrung viel Wasser enthält, um gleichzeitig auch ihren Wasserbedarf decken zu können. Hauptnahrungsmittel sind weggeworfenen Lebensmittel, Aas oder sonstige Abfälle, wobei diese nicht hochwertig sein müssen. Zu einem kleinen Teil gibt es außerdem auch Kannibalismus unter den Heimchen. Man geht allerdings davon aus, dass es nur bei augenscheinlicher Nahrungsknappheit dazu kommt.

Fortpflanzung

Wenn die Männchen paarungsbereit sind, zirpen sie von abends an bis in die Nacht hinein. Dabei richten sie die Vorderflügel aus und spreizen diese nach außen. Durch das anschließende nach innen und außen bewegen der Flügel entsteht der Schall, der zu den Tönen auf gewissen Frequenzen führt.
Danach wandern die paarungsbereiten Weibchen zu den Männchen und es kommt zum Antennenkontakt, zum sogenannten Werbegesang und zum Schluss zur Begattung.
Ein paar Tage später legen die Weibchen Eier in feuchte Erde oder Sägespäne. Die Larven schlüpfen je nach Temperatur nach 8,5 bis 54 Tagen.