Herkuleskäfer

Körperliche Merkmale

In der Insektenwelt ist er neben dem Riesenbockkäfer das größte Lebewesen: Der Herkuleskäfer besticht als Larve und als ausgewachsenes Tier durch seine beeindruckende Körpermaße. Im voll entwickelten Stadium kann das Tier aus der Familie der Blatthornkäfer eine Körperlänge von 17 cm erreichen. Das markante Horn ist hierbei einberechnet. Auch die Flügel sind ein imposantes Merkmal: 22 cm Spannweite lassen das riesige Insekt abheben.
Herkuleskäfer Männchen besitzen Flügel, die olivbraun bis gelbbraun gefärbt sind. Der Kopf und der Thorax (Rumpf- bzw. Brustteil) erscheinen schwarzbraun. Am Halsschild tritt ein nach vorn gerichtetes Horn auf, welches sich mit zwei seitlichen Zähnen paart. Der Kopfschild ist mit einem kürzeren Horn ausgestattet, sodass ein zangenartiger Aufbau gebildet wird. Auch hier können kleine Zähnchen auftreten. Fuchsrote Härchen runden das prägnante Äußere der beiden Hörner ab. Eine weitere nennenswerte Eigenschaft bei den Käfer Männchen ist die Fähigkeit, die Flügeldecke abwechselnd in grün und schwarz zu färben. Dies lässt sich durch das Zusammenspiel von Luftfeuchte und Gewebe erklären. Herkuleskäfer Weibchen weisen einen schwarzbraunen Körper auf, bei dem die Oberseite und der Halsschild mit Härchen bestückt sind.
Beide Geschlechter tragen die roten Haare auch an der Flügelnaht auf dem Rücken. Ebenso charakteristisch sind die kurzen Fühler bei Männchen und Weibchen.

Verbreitung und Lebensraum

Die Regenwälder in Süd- und Mittelamerika sind die Heimat der Herkuleskäfer. In Zentralmexiko, in Teilen der Anden sowie in Bolivien ist die Insekten Spezies weit verbreitet. Brasilien und die kleinen Antillen melden ebenfalls Beobachtungen über die riesige Käferart.

Lebensweise & Fortpflanzung

Die Larven der Herkuleskäfer lassen sich in zerfallenem Holz nieder und messen bis zu 20 cm. Während des Larvenstadiums ernähren sich die Insekten von ihrem verholzten Unterschlupf, sodass sie bis zu 100 Gramm schwer werden. Die Entwicklung der Larven zum Käfer dauert etwa 570 bis 630 Tage an. Das erwachsene Tier ernährt sich ebenfalls von Holzrinde, aber auch von tropischen Früchten, Beeren und reifem Obst. Nach der Metamorphose erwartet das Insekt eine Lebensdauer von ca. 75 Tagen.
Damit es zur Fortpflanzung kommt, fordern Herkules Männchen ihre Rivalen heraus. Beim Kampf um das Weibchen werden die markanten Hörner eingesetzt. Durch eine innerartliche Kommunikation kann die Herausforderung angenommen oder abgelehnt werden. Gewaltsame Stöße mit den Hörnern entscheiden über Sieg und Niederlage. Während des Gefechts können weitere Männchen, die keine Hörner besitzen und dem Äußeren eines Weibchens gleichen, in den Wettbewerb einsteigen. Durch das Annähern zum weiblichen Geschlecht kann auch dieses Lebewesen den Sieg für sich bestimmen. Die Paarung kann bis zu 100 Eier hervorbringen. An Regentagen oder bei Nebel sind die Fortpflanzungsrituale am ehesten zu beobachten.