Den Körperbau und auch bestimmte Charaktereigenschaften hat der Hollandse Herdershond (Holländischer Schäferhund) mit dem Belgischen Schäferhund gemein, unterscheidet sich aber maßgeblich in der Farbe. Abhängig von der Felllänge und -art gestaltet sich die Farbe des Schäferhundes: Stockhaarige (kurzes Fell) sowie langhaarige Holländische Schäferhunde haben ein gold- oder silbergestromtes Fell in hellen, mittleren und dunklen Tönungen. Der rauhaarige Holländische Schäferhund hat zudem noch blaugraue und pfeffer- und salzfarbene Farbeinschläge.
Die seit 1960 von der FCI anerkannte in der Gruppe 1 (Hütehunde und Treibhunde), Sektion 1 (Schäferhunde) anerkannte Hunderasse erreicht üblicherweise Widerristhöhen von 55 bis zu 62 cm und ein Gewicht von etwa 30 Kilogramm bei Rüden. Weibliche Hunde bleiben kleiner und leichter.
Der Hollandse Herdershond hat einen keilförmigen Kopf mit meist schwarzer Maske, mittelgroßen und aufrechtstehenden Ohren sowie einen drahtigen Körperbau. Während das Aussehen keine Rolle bei der Züchtung spielte, wurde insbesondere Wert auf einen muskulösen Körper gelegt.
Die gemeinsamen Wurzeln mit dem Belgischen Schäferhund sind nicht zu leugnen: Neben den körperlichen Gemeinsamkeiten kommen beide auch aus der gleichen Region in den Niederlanden. So stammen sowohl der Holländische als auch der Belgische Schäferhund von gemeinsamen Vorfahren ab, die bereits im 18. Jahrhundert in der Region Noord-Brabant als Hütehunde eingesetzt wurden. Nach der Trennung der Niederlande und Belgiens im 19. Jahrhundert kam es dann auch zur Teilung beider Rassen und der Entwicklung eigener Fellfarben.
Temperamentvoll, aktiv und arbeitsfreudig sind Begriffe, die einem beim Beobachten des Holländischen Schäferhundes in den Sinn kommen. Trotz ihrer gefühlten Unabhängigkeit sind die Schäferhunde ihrem Hundeführer oder ihrer Familie gehorsam und treu ergeben.
Gerne suchen sie sich eine Einzelperson, der sie treu dienen.
Der Hütehund ist nicht zu leugnen, zeigen die Holländischen Schäferhunde doch ein gesteigertes Territorialverhalten. Das äußert sich in Misstrauen gegenüber Fremden, ohne aber direkt aggressives Verhalten zu zeigen. Da er sich seiner Stärke bewusst ist, wirkt der Schäferhund erst zurückhaltend und greift nur im absoluten Ernstfall an.
Zuverlässigkeit und Beschützerinstinkt gepaart mit der Entscheidungsfreudigkeit und Selbständigkeit machen die kraftvollen Tiere zu idealen Polizeidiensthunden. Dank der Gelehrigkeit sind sie hervorragend ausbildbar.
Grundsätzlich gilt, dass die lang- und rauhaarigen Holländischen Schäferhunde weniger wild und triebgesteuert als ihre kurzhaarigen Geschwister sind.