Hummer

Körperliche Merkmale

Hummer werden zwischen 30 und 64 cm lang und wiegen als ausgewachsene Tiere zwischen 1 bis 6 kg - allerdings wachsen sie ihr ganzes Leben lang weiter, weshalb definitive Aussagen hier schwer zu treffen sind. Lebend sind sie von blauer bis dunkelvioletter Farbe (das charakteristische Hummerrot entsteht erst beim Kochvorgang), wobei sich diese Farbe vor allem an die Farben von Felsen in ihrem Lebensumfeld und durch die verfügbare Nahrung entwickelt.
Die größten bekannten Hummerexemplare wurden fast 130 cm lang (Europa) und über 20 kg schwer (Amerika). Männchen werden oft größer als Weibchen. Hummer besitzen zwei Scheren, von denen oft eine kräftige "Knackschere" und eine schmalere "Greifschere" erkannt werden kann. Die Greifschere hat oft eine feine Bezahnung, um Beute besser festhalten zu können. Sie haben keine innen liegenden Knochen, sondern ein sogenanntes Exoskelett.

Verbreitung und Lebensraum

Hummer leben in bis zu 480 Meter Meerestiefe, bevorzugen aber Tiefenverhältnisse zwischen vier und fünfzig Metern. Ebenfalls bevorzugt werden Umgebungstemperaturen zwischen etwa 5 und 20 °C, wobei sie allerdings auch mit Extremtemperaturen für kurze Zeit zurechtkommen.
Anzutreffen sind sie in den meisten Weltmeeren, wobei sie vielfach auch vom Menschen dorthin verschleppt wurden. In Europa findet man Hummer entlang der Atlantikküste, im Mittelmeer und westlich des Schwarzen Meeres und in der Nordsee; ihr Verbreitungsgebiet reicht dabei von Israel bis zu den Azoren und von den Lofoten bis nach Marokko. Lediglich in der Ostsee sind sie nicht zu finden.

Lebensweise

Am liebsten lieben Hummer in Höhlen oder Felsspalten, die sie einzeln bewohnen, jedoch vor allem bei Nacht verlassen, um zu fressen. Zu ihrer Beute gehören dabei vor allem Weichtiere wie Seesterne oder Mollusken, aber auch kleine Krebse. In Extremfällen oder bei dichten Populationen, die zum Beispiel im Aquarium gehalten werden, kann Kannibalismus auftreten. In der Regel wandern sie nicht, sondern verbringen ihr ganzes Leben am selben Ort. Üblicherweise legen die Männchen im Herbst sogenannte Paarungshöhlen an, die vor allem dazu dienen, das Weibchen zu schützen. Dieses muss zur Paarung seinen Panzer abwerfen, und ist so völlig schutzlos. Nach der Paarung beschützt das Männchen das Weibchen, bis dessen neuer Panzer ausgehärtet ist. Aus einer Paarung entstehen bis zu 60.000 Eier.