Von allen Unterarten des Tigers ist der Indochinesische Tiger dem Königstiger am ähnlichsten. Allerdings herrscht dieser Umstand auch nur durch die geographische Nähe an deren ursprünglichen Habitate vor. So gibt es einzelne Gebiete, in denen beide Arten anzutreffen sind.
Beim Indochinesischen Tiger besteht wie bei vielen anderen Tigergattungen auch ein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus. Männchen können eine Körpergröße von bis zu 275 Zentimeter sowie ein Körpergewicht von rund 190 Kilogramm erreichen, während Weibchen maximal 255 Zentimeter groß und bis zu 120 Kilogramm schwer werden.
Ihr Schädel ist ähnlich dem des Königstigers geformt. Das Fell ist grundsätzlich rötlich bis ockerbraun. Weiß gefärbte Bereiche gibt es nur am Schwanz sowie an der Körperunterseite, genauso wie an den Augen. Die Streifen sind wie bei vielen anderen Tigern ausschließlich schwarz und kommen neben dem Fell auch auf der Haut vor. Da sie sehr kurz und schmal ausfallen, sind sie zahlreich vorhanden.
Das Zentralgebiet, in dem der Indonesische Tiger vorkommt, ist Thailand. Darüber hinaus ist er auch in Kambodscha, Laos, Myanmar (hier lebt auch der Königstiger) und Vietnam zugegen.
In China ist dieser Tiger im vergangenen Jahrzehnt ausgestorben. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, dass das letzte Exemplar auf chinesischen Staatsgebiet im Jahr 2009 getötet wurde.
Es ist ein breites Spektrum an Beutetieren, an welchem sich der Indochinesische Tiger bedient. Hauptsächlich reißt er größere Beute, wie Hirsche, Rehe, Schweine oder Affen. Im Grunde werden aber alle Tiere gejagt, die eine ähnliche Größe aufweisen. In Mangelzeiten bedienen sie sich auch an Beutetieren, welche die Größe eines Kaninchens erreichen.
Wie andere Tiger strecken sie mit einem gezielten Biss in Kehle oder Nacken ihre Beutetiere nieder. Allerdings ist durch diese Fangmethode meist nur einer von zehn Angriffen wirklich erfolgreich. Der
Indochinesische Tiger schreckt dabei auch nicht vor einer Jagd zurück, die ihn an oder gar ins Wasser führt.
Sobald sie ein Alter von drei Jahren erreicht haben, kann erstmals die Geschlechtsreife einsetzen. Dabei verpaart sich ein Männchen in der Regel gleich mit mehreren Weibchen, die in sein Revier eintreten.
Mit der Aufzucht der Jungen, die nach einer Tragzeit von rund 100 Tagen zur Welt kommen, hat das Männchen nichts zu tun. Allerdings beschützt es sie vor fremden Männchen, solange sie sich noch nicht selbst verteidigen können.
Zum Zeitpunkt ihrer Geburt besitzen die Tiere nur ein Kilogramm Körpergewicht. Sobald sie acht Wochen alt geworden sind, folgen sie der Mutter zur Jagd und beginnen dann auch damit, die erste feste Nahrung zu sich zu nehmen. Sobald sie eineinhalb Jahre alt sind, werden sie selbständig. Dann können sie sich zwar schon selbst verteidigen, bleiben aber in der Regel noch ein Jahr beim Muttertier.