Jagdspinne

Körperliche Merkmale

Die Jagdspinne gehört zu den größten Spinnenarten in Europa. Die Männchen erreichen eine Größe von 9 bis 15 mm, die Weibchen haben eine Körperlänge von 15 bis 22 mm. Die hinteren beiden Augenpaare bilden ein Trapez, das nicht so lang ist, wie es breit ist.
Die Körperfärbung variiert zwischen gelbbraun und schwarzbraun und ist bei beiden Geschlechtern dieselbe.
Ältere Tiere besitzen zusätzlich noch auffällig gelbe oder weiße Längsstreifen entlang des Körpers. Die Männchen lassen sich unterscheiden, da sie häufig eine Färbung in Herzform auf dem Rückenschild tragen.
Verbreitung und Lebensraum
Die Jagdspinne kommt vor allem in feuchten Gebieten und wasserreichen Arealen vor. Man findet sie also in wassernahen Lebensräumen wie Mooren, Bruchwäldern und Feuchtwiesen. Durch feine Härchen auf den Beinen können die Spinnen sich über die Wasseroberfläche bewegen, dabei sieht es so aus, als würden sie rudern; selbst kurze Tauchgänge können sie problemlos durchführen.
Durch den Rückgang des natürlichen Lebensraumes der Jagdspinnen, gehören die Tiere mittlerweile zu den bedrohten Tierarten und stehen sogar auf der Roten Liste.

Ernährung

Jagdspinnen bauen keine Netze, sondern schleichen sich an ihre Beute heran oder lauern ihr auf. Auf der Wasseroberfläche jagt die Spinne nach Insekten, die sie dort mit blitzschnellen Bewegungen erlegen kann. Des Weiteren frisst sie auch Kaulquappen und auch kleinere Fische, die sie mit ihren starken Kieferklauen und einem Giftbiss mühelos erlegt. Durch ihre Größe und Kraft ist sie den meisten Spinnenarten überlegen, sodass manchmal sogar Artgenossen auf dem Speiseplan stehen.

Fortpflanzung

Die Paarungszeit ist zwischen Mai und Juni. Während das Weibchen seine Beute jagt, erlegt und schließlich auch frisst, kann sich das Männchen dem Weibchen nähern und es begatten. Ist es dabei nicht vorsichtig genug, wird es ebenfalls gefressen.
Ab Juni kann das Weibchen zweimal im Jahr bis zu 1.000 Eier legen. Diese bewegt und transportiert sie in einem Kokon von Ort zu Ort. Der Kokon selbst ist weißlich bis hellbraun und hat etwa einen Durchmesser von einem Zentimeter.
Kurz bevor die jungen Spinnen schlüpfen, wird der Kokon in Wassernähe verbracht und dort mit einem glockenförmigen Gespinst gesichert. Das Muttertier bewacht den Kokon dort noch eine Zeit lang.