Der Japanbrillenvogel besitzt eine Länge von 10 bis 11,5 Zentimeter. Das Gewicht reicht von 9,5 bis 13 Gramm. Sein Rückengefieder ist grün, das Brustgefieder gelb oder auch blassgrün. Die Oberschwanz- und die Flugfedern sind bräunlich bis schwarz und werden von einer grünen Färbung umsäumt. Seine Unterseite ist grau-weiß gefiedert, die Unterschwanzfedern sind gelblich. Der auffallende weiße Augenring ist für die Art namensgebend gewesen. Die Jungvögel besitzen den ausgeprägten Augenring allerdings noch nicht. Bei den älteren Vögeln wird der Augenring vor dem Auge mit schwarzen Federn unterbrochen, die sich in ihrer unteren Hälfte der Augen als schwarze Umrandung dieses weißen Rings fortsetzt. Der Schnabel, die Beine und die Füße sind bei den ausgewachsenen Vögeln schwarz.
Verbreitung und Lebensraum
Der Japanbrillenvogel ist ein kleinerer Singvogel aus der Gattung der Brillenvögel, welcher in Ostasien zuhause ist. Sein Verbreitungsgebiet geht von Japan über den Süden der Halbinsel Koreas, Taiwan sowie Südchina bis hin nach Südostasien.
Der Japanbrillenvogel lebt in offenen, sommergrünen und immergrünen Wäldern mit Beeren und Blüten tragenden Bäumen und auch Sträuchern. Die Vögel finden sich auch in der Nähe menschlicher Siedlungen, in Parks, Gärten und an landwirtschaftlich genutzten Flächen. Mangrovendickichte gehören ebenfalls zu den bevorzugten Wohnräumen der Vögel. Das besiedelte Gebiet prolongiert sich hierbei von Meeresspiegelhöhen bis hin zu Baumgrenzen.
Der Japanbrillenvogel sucht in jedem Winkel in den Bäumen und Sträuchern nach Nahrung, indem er unter den Blättern und in den Blumen Insekten und die Larven aufliest. Er ernährt sich zumeist von Insekten wie Käfer und Larven sowie von Fliegen und deren Larven. Zudem nimmt er auch Spinnentiere zu sich. Neben Insekten verspeist er Nektar sowie Früchte. Hierzu zählen das Fleisch der Persimone oder der Sharonfrucht und die Frucht der Myrica faya, das Fruchtfleisch einer Papaya und Avocado.
Während der Zeit der Paarung und der Brutsaison ist der Vogel sehr territorial. Das kooperative Brüten wurde bei dieser Vogelart eher selten beobachtet. Die Brutsaison geht von Februar bis Dezember. Die Hauptbrutsaison tritt in den Monaten Juli und August auf. Sein Nest wird in verschiedenen Höhen der Bäume gefunden. Beide Vogelpartner konstruieren hierbei sieben bis zehn Tage lang dieses Nest.
Es wird aus unterschiedlichen pflanzlichen Materialien wie Blätter, Gräser, Moose, Flechten, Spinnennetzen, Tierhaare oder Spinnenkokons gebildet. Wird jenes Nest in der Nähe von menschlichen Siedlungen errichtet, so werden auch menschliche Haare und Zinnfolie hier mit eingeflochten. Das Nest ist besonders ordentlich und ähnelt gesponnenen Körben oder auch einer Schale und wird in Astgabeln angebracht. Der Durchmesser eines Nestes beträgt hierbei etwa 56 Millimeter und die Tiefe etwa 41 Millimeter. Das Nest wird einmal benutzt. Dabei werden drei Nester je Jahreszeit errichtet.