Känguru

Körperliche Merkmale

Kängurus oder Springbeutler bilden eine australische Beuteltierfamilie, deren Vertreter verkürzte Vorder- und verlängerte Hinterbeine haben. Ein langer, muskulöser Schwanz dient ihnen bei der springenden Fortbewegung als Stütze. Ihre Größe schwankt zwischen der einer Ratte und der eines Menschen.
Neben großen Ohren besitzen Kängurus einen besonderen Kiefer. In ihrem Oberkiefer sind die Schneidezähne entweder O- oder U-förmig angeordnet. Sie liegen damit nicht wie bei vielen anderen Säugetieren hintereinander. Das dient ihnen als wichtiges Werkzeug zum Abrupfen von Blättern, was einen großen Bestandteil ihrer Hauptnahrung ausmacht.

Verbreitung und Lebensraum

In über 50 Arten sind die Kängurus in Tasmanien, Australien, Neuguinea und den anliegenden Inseln verbreitet. Sie besiedeln dort fast alle Landschaften, vom Sumpf und Grasland bis zur Halbwüste, bewohnen auch Felsblockspalten und sogar die hohen Bäume des Regenwaldes.
Auf weiten Grashalden sind vor allem die großen Arten, darunter das Graue und Rote Riesenkänguru, anzutreffen. Sie alle sind Pflanzenfresser und Wiederkäuer. Als vorwiegend gesellige Tiere leben sie in kleinen Trupps, die größeren Arten auch im lockeren Verband von Rudeln. Allerdings sind sie nicht darauf angewiesen und haben auch kein Problem damit, als Einzelgänger durch die Lande zu streifen. Ihr Überlebenssinn funktioniert auch als Einzeltier prima, sind sie doch in der Regel schnell genug, um Feinden auszuweichen und zu entkommen und die größeren Arten außerdem noch stark genug, um sich im Ernstfall zu verteidigen.

Fortpflanzung

Das Weibchen besitzt einen nach vorne geöffneten Bauchbeutel mit vier Zitzen. Meist wird nur ein Junges nach 30- bis 40-tägiger Tragzeit geboren. Es ist zu diesem Zeitpunkt noch sehr unentwickelt und selbst bei einem Riesenkänguru nicht größer als eine Hummel. Nur seine Nase und die breiten Vorderbeine sind soweit ausgebildet, dass es selbständig den Weg von der Geburtsöffnung bis zum Beutel zurücklegen kann. So gelangt es zu einer Zitze, an der es sich festsaugt, um so erste Nahrung aufzunehmen.
Es dauert je nach Art Wochen oder Monate, bis das Junge voll entwickelt ist. Bei den großen Arten beträgt diese Beutelzeit bis zu 250 Tage. Dieses langsame Heranwachsen sowie große Bestandsverluste der Tiere durch Dürrezeiten werden dadurch wieder ausgeglichen, dass die Kängurus bereits am Ende der Beutelzeit wieder befruchtet werden können. Ferner kann neben dem älteren Jungen auch noch ein zweites Kleines im Beutel gepflegt werden.