Ist die Rede von Kaninchen, werden mehrere Arten einer einzelnen Gattung innerhalb der Hasenartigen beschrieben. Wie auch die Hasen besitzen die Kaninchen zwei Löffel als Ohren, die jedoch wesentlich kürzer ausfallen. Auch ihre Hinterläufe sind wesentlich kürzer, dennoch größer als die Vorderpfoten. Ihre Gestalt ist insgesamt zierlicher als jene der Hasen.
Kaninchen erreichen eine Körperlänge von maximal 75 Zentimetern und ein Gewicht von maximal drei Kilogramm. Dabei kommt es immer ganz darauf an, um welche Art es sich handelt. Zwergkaninchen z.B. werden wesentlich kleiner. Der quastenförmige Schwanz wird darüber hinaus als Blume bezeichnet und kann bis zu 7 Zentimeter lang werden.
Die Fellfärbung des Kaninchens erscheint in einer großen Variation verschiedener Farben.
Den Ursprung der Kaninchen vermutet man heutzutage in Afrika. In Nordafrika sollen sie sich auf der Iberischen Halbinsel niedergelassen haben, von wo aus sie bereits im Mittelalter als Haustier und Fleischlieferant allmählich nach ganz Europa gelangt sind. Durch spanische und portugiesische Seefahrer gelangten sie dann schließlich weltweit auf sämtliche Kontinente, wo die Tiere ausgesetzt wurden und sich schnell in freier Wildbahn etablierten. Dadurch entwickelten sich auch so viele verschiedene Arten der Kaninchen.
An ihren Lebensraum stellen die Kaninchen große Ansprüche. Sie benötigen grundsätzlich trockene Bodenbedingungen, um darin graben und wühlen zu können und reagieren hingegen bei Wind und Regen sehr empfindlich. Offene Steppen und leicht hügelige Landschaften, die einen sandigen Boden vorweisen, zählen zu ihren präferierten Heimatgebieten.
Die Tiere leben in unterschiedlich großen Rudeln innerhalb eines bestimmten Territoriums. Dieses wird mit Urin und Kötteln markiert und selbst gegen die eigenen, rudelfremden Artgenossen verteidigt. Innerhalb ihres Reviers legen sie in mehreren Metern Tiefe unterirdische Systeme an, die oft kompliziert miteinander verzweigt sind.
Kaninchen sind ausschließliche Pflanzenfresser. Sie ernähren sich von Gräsern, Kräutern, Baumrinden, Zweigen und Blättern. Auch andere Pflanzen und Früchte kommen nach Möglichkeit auf ihren Speiseplan.
Die Paarungszeit der Kaninchen ist saisonunabhängig und variiert je nach dem Verbreitungsgebiet und den dortigen Bedingungen. Die Tragzeit der Tiere beträgt maximal fünf Wochen. Anschließend bringt das Weibchen ihre bis zu neun Jungtiere in einem Bau zu Welt, der vom Rest des Rudels abgeschieden ist.
Nach rund vier Wochen sind die Jungtiere entwöhnt.
Ein Weibchen kann bis zu sieben Mal pro Jahr einen Wurf austragen, ob wodurch Kaninchen als äußerst fruchtbar gelten.