Beim Karakal handelt es sich um eine mittelgroße Katze, die der Gattung der Kleinkatzen angehört. Da er optisch dem Luch sehr ähnlichsieht, hat er im Volksmund auch den Namen des Wüstenluchses erhalten. Ursprünglich wurde er auch den Luchsen zugeordnet.
Seine zugespitzten und großen Ohren tragen grobe Fellpinsel an ihrem Ende. Im Verhältnis zur Größe ihres Körpers sind sie länger und etwas größer als jene des Luchses. An der Rückseite sind sie ebenfalls schwarz, aber weiße Fellabschnitte kommen hinzu. Der Rest des Körpers vom Karakal ist je nach Ortsansässigkeit entweder grau oder ockerbraun, kann aber immer wieder mit dunkleren Abschnitten durchzogen sein. Insbesondere sein Gesicht trägt prägnante schwarze Striche. An der Bauchseite sind die Tiere meist heller gefärbt.
Ein Merkmal, das ihn deutlich vom Luchs unterscheidet, ist der fehlende Backenbart. Auch ein Stummelschwanz fehlt ihm, stattdessen hängt ein knapp 20 bis 30 Zentimeter langer und dicht mit Fell überzogener Schweif über seinem Hintern hinab.
Der Karakal kommt in weiten Teilen von Afrika vor. Nur in den feuchten Waldgebieten von Zentralafrika fehlen diese Katzen, genauso wie im Zentrum der Sahara. Oft gibt es in diesen Gegenden nur kleine Bestände. Einzig in der Kapprovinz, die im Süden Afrikas liegt, sind die Tiere in großen Zahlen vertreten.
Als Habitat wählen sie insbesondere trockene Gegenden aus. Damit zählen Halbwüsten, Steppen und Trockenwälder zu ihren wichtigsten Lebensräumen. Reine Sandwüsten hingegen nicht, da sie dort nicht ausreichend Nahrung vorfinden können.
Gejagt wird in erster Linie nachts, außerdem nur in Gebieten, in denen sie viel Ruhe haben und damit nicht gestört werden. Typisch katzenartig kommt es dabei dann zu häufigen kurzen Sprints, bei denen die Beutetiere energisch verfolgt werden. Aber auch durch Anspringen, Anschleichen und Auflauern strecken sie diese nieder. Gejagt werden insbesondere kleine Tiere, wie Vögel, Hasen oder Mäuse, aber auch Antilopen.
Beobachtungen zufolge geben weibliche Karakals häufiger Urin ab, sobald sie begattungsbereit sind. Männchen bekommen dadurch einschlägige Spuren gelegt und folgen diesen, bis sie zum Partnertier gelangen. Ungefähr zwei Wochen lang sind die weiblichen Tiere fortpflanzungsfähig, nähere Einzelheiten sind dazu aber bislang noch nicht bekannt.
Nach rund 80 Tagen Tragzeit kommen in der Regel zwei Jungtiere zur Welt, vereinzelt können es auch sechs oder sogar nur eines sein. Geworfen wird unter dicken Wurzeln oder in einer verlassenen Felshöhle, um den Nachwuchs zu schützen. In den ersten zehn Tagen seines Lebens ist ein Karakal noch blind und muss vom Muttertier umsorgt und betreut werden.