Wie sein Name bereits vermuten lässt, verfügt der Kaiserschnurrbarttamarin über ein weißes Bärtchen, das an chinesische Kaiser aus alter Zeit erinnert. Es erstreckt sich von den Seiten seiner kleinen Schnauze hinweg zu beiden Seiten und erreicht dabei Längen, die weit in seine Brust hinein reichen. Während der Bart aus weißen Haaren besteht, ist sein übriges Fell durchgehend dunkel.
Der Schwanz dieser Primaten erreicht selbst noch einmal rund 30 Zentimeter Länge, das Körpergewicht liegt stets zwischen 300 und 400 Gramm. Wie viele seiner nächsten Verwandten besitzt auch der Kaiserschnurrbarttamarin große Greifzehen. Nur die große Zehe besitzt einen Zehennagel.
Es sind die tropischen Wälder in Peru, Bolivien und Brasilien, die vom Kaiserschnurrbarttamarin beheimatet werden. Saisonal verbringen sie eine Zeit ihres Lebens dabei auch in überfluteten Gegenden, was ihnen aber aufgrund ihres Zuhauses hoch in den Baumkronen nichts ausmacht. Die Primaten begeben sich ohnehin kaum auf den Boden.
Kaiserschnurrbarttamarine leben in Gruppen mit bis zu 15 Tieren zusammen. Im Gegensatz zu vielen anderen Primaten bleiben hier auch geschlechtsreife Männchen in der Gruppe. Angeführt wird diese trotzdem von einem dominanten Weibchen.
Während sie mit anderen Tamarinen friedlich in Symbiose oder als direkte Nachbarn leben können, sind sie talentiert darin, ihre Gruppe vor Fressfeinden zu verteidigen. Hier ist unter anderem die Gruppengröße ein entscheidender Vorteil für sie.
Als Allesfresser ernähren sie sich gleichermaßen von Früchten, Baumsäften und Insekten. Insbesondere der Nektar aus den Früchten ist sehr wertvoll und schmackhaft für diese Primaten.
Bei seiner Nahrungssuche schwingt sich der kleine Affe flink durch die Baumwipfeln, um dort auch an schwer zugänglichen und besonders brüchigen Ästen alle Früchte abzusammeln. Hier ist auch die Chance am höchsten, reichlich zu sammeln, da sich größere Artverwandte nicht daran heranwagen.
Bei Bedarf ernähren sich die Kaiserschnurrbarttamarine auch von kleinen Reptilien, Baumfröschen und Vogeleiern.
Es ist immer das ranghöchste Weibchen in der Gruppe, welches sich mit den geschlechtsreifen Männchen innerhalb der eigenen Gruppe fortpflanzt. Ein Zyklus dauert knapp zwei Wochen an, danach folgt eine fünfmonatige Tragzeit. Nach der Geburt beteiligen sich anschließend alle Gruppenmitglieder an der Aufzucht der Jungen. Die Mutter säugt die Nachkommen, überlässt aber alles andere den restlichen Mitgliedern. Eine Aufgabenteilung, die bei vielen Primatenarten vorkommt.
Sobald die Jungen zwei Monate alt werden, beginnt die Entwöhnungszeit. Ab einem Alter von zwei Jahren werden sie potenziell geschlechtsreif.