Kleidermotte

Körperliche Merkmale

Die graubeigen Schmetterlinge, Tineola bisselliella, aus der Familie der Echten Motten, werden sieben bis neun Millimeter lang. Die glänzenden Flügel der Kleidermotte haben keine Zeichnung, sind bewimpert und über dem Rücken dachartig gefaltet. Die Spannweite der Flügel beträgt ungefähr 12 bis 15 Millimeter.
Verbreitung und Lebensraum
In der Natur bevorzugen die Larven der Kleidermotte Nester von Säugetieren und Vögeln. Sie ernähren sich von keratinhaltigen Tierhaaren. In Wohn- und Lagerräumen sind die Insekten weltweit verbreitet. Charakteristisch ist die Flugzeit von Mai bis September, die Kleidermotten bevorzugen beheizte Räume und sind das ganze Jahr über anzutreffen. Männchen und Weibchen können größere Flugstrecken zurücklegen, wobei jedoch die Männchen häufiger fliegen. Die Distanz von einem Gebäude zum anderen sind für die Kleidermotten kein Problem. Die dämmerungs- und nachtaktiven Textilschädlinge bevorzugen Ritzen oder halten sich hinter Tapeten sowie Regalböden und in Kleiderschränken auf.

Ernährung

Die lichtscheuen Kleidermotten ernähren sich von tierischen Fasern. Als Nahrung bevorzugen die Schädlinge Federn, Pelze und Wolle. Pflanzenfasern und Kunstfasern werden von den Kleidermotten nicht gefressen. Mischgewebe mit einem Wollgehalt von mehr als 20 Prozent steht aber auf dem Speiseplan der Schmetterlinge.
Die Larven fressen hauptsächlich Wolle und vor allem verunreinigte Kleidung. Je mehr Schmutz und Schweiß an den Kleidungsstücken haften, desto besser für die Larven. Interessant ist, dass im Puppenstadium und als Falter keine Nahrung aufgenommen wird.

Fortpflanzung

Die Kleidermotte durchläuft die Entwicklungsstadien Ei, Larve, Puppe, Falter. Die Weibchen legen im Durchschnitt 150 bis 250 Eier. Die 0,6 Millimeter großen Eier werden einzeln auf Polstermöbel, Wolle, Wollteppiche, Pelze oder Federn abgelegt. Nach ungefähr zwei Wochen schlüpfen aus den Eiern die Raupen. Bis aus den gelb-weißen Raupen ein Schmetterling wird, dauert es mindestens zwei Monate, wobei dieser Prozess, abhängig von den vorliegenden Umweltbedingungen, auch mehrere Monate dauern kann. Bei sehr schlechten Lebensbedingungen kann der Entwicklungsprozess sogar mehrere Jahre dauern.
Für die Entwicklung zum Schmetterling sind eine Raumtemperatur von 24 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von 75 oder mehr Prozent optimal. Trockenheit und Temperaturen über 30 Grad und unter zehn Grad Celsius sind für die Entwicklung sehr ungünstig. An den Kleidungsstücken befinden sich kleine Gespinströhren, aus denen die Larven geschlüpft sind.