Landschildkröte

Körperliche Merkmale

Von allen Schildkröten ist die Landschildkröte körperlich am besten an ein Leben auf dem Boden und damit an Land angepasst. Bereits ihr Vorfahre, die Urschildkröte, lebte an Land, was heutzutage viele Funde bestätigen. Sie ist aber nicht unmittelbar mit den rezenten Landschildkröten verwandt.
Da es verschiedene Arten innerhalb der Familie der Landschildkröten gibt, fallt auch ihr Äußeres sehr unterschiedlich aus. Die Körpergröße zum Beispiel reicht von wenigen Zentimetern bis zu einem Meter. Die größte bekannte Landschildkröte war die Atlasschildkröte, die im Pliozän ausgestorben ist und rund zweieinhalb Meter Panzerlänge erreicht hat.
Bislang sind es 16 rezente Gattungen, die noch einmal in 59 verschiedene Arten unterteilt werden. Außerdem gibt es noch die Gattung der Cylindraspis innerhalb dieser Systematik. Sie ist aber mitsamt allen fünf Arten bereits in historischer Zeit ausgestorben.
Der Panzer von Landschildkröten ist meist hochgewölbt und gemustert. Die Färbung der Tiere ist immer dunkel, kann dabei braun, grau oder schwarz werden.

Verbreitung und Lebensraum

Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in allen Tropen und Subtropen der Alten Welt. In Amerika gibt es nur wenige Landschildkröten, in Australien überhaupt keine.

Ernährung

In erster Linie ernähren sich die Tiere pflanzlich und eiweißarm. Ihre Verdauung kann weder Obst noch Gemüse oder Fleisch verdauen. Dementsprechend wählen sie saftige und möglichst junge Pflanzen aus, die einen hohen Rohfasergehalt besitzen.

Fortpflanzung

Der Ort, an dem Landschildkröten ihre Eier ablegen, wird sorgfältig ausgewählt. Es bedarf ein gut beschienenes Plätzchen, da keine dezidierte Brut erfolgt. Stattdessen hilft die hohe Temperatur der Sonnenstrahlen dabei, dass die Jungtiere aus ihren Eiern zu schlüpfen beginnen.
Je nach Art werden zwischen einem und dreißig Eier auf einmal abgelegt. Auch deren Größe hängt dann von der Art ab. Vereinzelt kommt es auch zu Mehrfachgelege innerhalb nur einer Saison.
Abgelegt werden die Eier tagsüber in eine Nisthöhle, die gleich darauf sorgfältig verschlossen wird. Außerdem wird der Boden möglichst eingeebnet, damit Nesträuber die Eier nicht sofort finden können. Geschlüpft wird dann zwischen 60 und 150 Tage später, was ausschließlich von klimatischen Bedingungen abhängt.
Direkt, nachdem sie die Eierschale durchbrochen haben, bleiben die jungen Landschildkröten in deren Nähe. Dort ernähren sie sich nämlich zunächst von den restlichen Dottersäcken. Erst, wenn diese aufgebraucht sind, wenden sie sich pflanzlicher Nahrung zu und wählen hier bereits dieselben Gräser aus, wie es die erwachsenen Schildkröten tun.