Die Lederwanze hat einen leicht länglichen Körper, der etwa 10,5 bis 16mm misst. Im hinteren Teil ist sie deutlich breiter als vorne und weist eine dunklere Färbung auf. Ansonsten ist ihre Färbung braun bis zimtbraun. Allerdings kann sich die Lederwanze ab dem Spätherbst fast schwarz färben. Der Kopf der Lederwanze wirkt im Vergleich zu ihrem restlichen Körper klein. An diesem befinden sich kräftige Fühler, deren erstes Glied braun, die folgenden zwei rot und das letzte Glied an der Spitze braun sind. Ihre Körperoberfläche ist rau und wirkt daher ledrig. Unter den Flügeln ragen die Hinterleibsränder der Lederwanze seitwärts hervor. Hinter den hinteren Beinen befinden sich Drüsen, welche ein giftiges Sekret absondern können. Ein weiteres Merkmal der Lederwanze sind zwei Röhren im Mundbereich, wobei eine der Nahrungsaufnahme dient.
Verbreitung und Lebensraum
Die Verbreitung der Lederwanze erstreckt sich über Europa und Sibirien. Grundsätzlich sind verschiedene Lebensräume für die Lederwanze festzustellen, da sie eine hohe ökologische Amplitude besitzt. Offene bis halbschattige Biotoptypen, in welchen entsprechende Nahrungspflanzen wachsen, kommen als Lebensraum in Betracht. Die Besiedlung erfolgt in trocken-warmen sowie mesophilen bis feuchten Gebieten. So findet man die Lederwanzen vor allem in Wäldern oder an Rändern von Flüssen, Seen und Teichen. Bevorzugte Pflanzen, die als Lebensraum dienen, sind Ampfer, Rainfarn, Knöterich und Weidenröschen.
Die Ernährung von Lederwanzen besteht überwiegend aus Säften von Sämereien, Pflanzensäfte und Früchten. Dabei ernähren sie sich oft von unreifen Früchten, besonders von Himbeeren und Brombeeren. Eine solche Ernährung ist für die Lederwanzen aufgrund ihrer sehr stabilen Mundwerkzeuge möglich. Mit diesen können sie auch feste Pflanzen zum Saugen öffnen, indem sie ihre stilartigen Mundwerkzeuge ausfahren und so ein Loch entstehen lassen. So können sie an den Gefäßen der Pflanzen saugen. Daher halten sich die Lederwanzen am häufigsten auf der Oberfläche ihrer Wirtspflanze auf.
Mit Beendigung des fünften Stadiums der Larvenentwicklung werden die Lederwanzen geschlechtsreif. Beginn der Paarungszeit ist das Frühjahr und demnach kurz nach dem Verlassen des Winterquartiers. Das Weibchen legt zumeist im Mai ihre Eier an die unterschiedlichsten Pflanzenarten, bevorzugt vor allem Ampfer und Knöterich, ab. Die Larven, die sich anfangs von Blättern der Pflanze in ihrer Umgebung ernähren, schlüpfen dann nach ungefähr vier Wochen nach einer Entwicklung in fünf Stadien.