Marderhund

Körperliche Merkmale

Optisch erinnert der Marderhund an einen Waschbären – insbesondere durch sein Gesicht. Die beiden Tiere sind nicht näher miteinander verwandt, werden aber gemeinsam in der Überfamilie der Hundeartigen geführt.
Ausgewachsene Tiere erreichen rund 70 Zentimeter Körperlänge, hier kommt noch ein Schwanz mit der Länge von 13 bis 25 Zentimetern hinzu. Das Körpergewicht beträgt dabei zwischen vier und zehn Kilogramm.
Ihr Fell ist sehr weich und wächst mit dem Alter auf rund fünf Zentimeter Länge heran, auch der Schweif wird dabei sehr buschig davon bedeckt. Farblich fällt dieses beige, grau und zumindest auch teilweise schwarz aus. Dabei unterliegen die Tiere einem jahreszeitlichen Fellwechsel. Farblich gleichen sich das Winter- und Sommerfell, aber die Dichte und das Gewicht variieren dabei deutlich.

Verbreitung und Lebensraum

Die scheuen und zugleich nachtaktiven Waldbewohner sind in den kühleren Gebieten rund um Eurasien verbreitet, hauptsächlich besiedeln sie das östliche Sibirien, den Nordosten Chinas und weite Teile Japans. In Europa ist er erst seit dem 19. Jahrhundert zugegen, weil er durch den Menschen zur wirtschaftlichen Fellnutzung künstlich eingeführt wurde.

Ernährung

Als Allesfresser ernähren sie sich gleichermaßen von kleinen Wirbeltieren, unterschiedlichen Insekten und einer breiten Palette an Pflanzen. Bei Bedarf kommt auch Aas auf ihren Speiseplan hinzu, was insbesondere für die Wintermonate gilt.

Fortpflanzung

Es erfolgt eine monogame Paarbildung bis zum Lebensende. Pro Wurf kommen im Schnitt sechs Welpen zur Welt, um die sich beide Elternteile ausgiebig kümmern. Zum Schutz sowie zur Aufzucht ihrer Jungtiere suchen die Marderhunde Erdbaue auf. Diese graben sie nicht selbst, sondern übernehmen verlassene Wohnbauten von Dachsen oder Füchsen.
Marderhunde sind zudem die einzigen Vertreter der Hunde, die in eine Winterruhe verfallen. Dies ist allerdings nur bei besonders harten Temperaturen der Fall, andernfalls finden sie noch genügend Nahrung, um wach und aktiv zu überwintern. Als Durchschnitt konnte hier festgehalten werden, dass die Tiere problemlos in Gegenden zurechtkommen, in denen nicht mehr als 175 Tage im Jahr durchgehend Schnee liegt.

Besonderes

In Japan wird der Marderhund als Tanuki bezeichnet. In regionalen Fabeln spielt er direkt neben Kitsune, dem Rotfuchs, eine große Rolle. Oft erscheint er hier als Meister der Gestaltsveränderung und der Verkleidung. Aus diesem Grund findet man in ganz Japan häufig Statuen dieses Tiers.