Mistkäfer

Körperliche Merkmale

Die Mistkäfer sind eine Familie innerhalb der Käfer in der Überfamilie der Scarabaeoidea. Sie wurden zu früherer Zeit als eine Unterfamilie der Blatthornkäfer gezählt. Bis vor einiger Zeit wurde auch die jetzige Familie der Bolboceratidae als eine Unterfamilie dazugerechnet. Sie wurde aber von Browne und Scholtz im Jahre 1995 in den Rang der Familie erhoben. Die Tiere leben vorwiegend in Wäldern, in der Steppe und auf Feldern. Bekannt sind hiervon mehr als 150 Arten, wovon 59 in Europa, Mitteleuropa in fünf Gattungen leben.
Mistkäfer sind 10 bis 45 Millimeter lang und haben eine dunkelbraune, schwarze oder violette Farbe, die häufig metallisch ist und schimmernd. Der Kopf des Käfers ist jedoch nicht nach unten hin gekrümmt. Die Facettenaugen sind vollständig und teilweise durch einen Canthus voneinander getrennt, die Ommatidien sind weit entwickelt. Der Epipharynx ist rund und hat bei den Lethrinae den typischen eingekerbten Vorderrand. Bei anderen Unterfamilien ist er hingegen gerade. Die Fühler des Käfers sind bei den Geotrupinae sowie bei den Lethrinae 11-gliedrig, bei den Taurocerastinae hingegen 10gliedrig und besitzen eine dreigliedrige Keule.
Verbreitung und Lebensraum
Mistkäfer leben vorrangig auf Wiesen und Feldern, in Steppengebieten und Wäldern in Ebenen ebenso wie in Lagen von 2000 Metern.
Der Mistkäfer ist in allen Ländern Europas, Nordafrikas und Asiens anzutreffen, durch eine Einschleppung verbreitete er sich zudem auch in Kanada. Heute existieren auf der Welt etwa 150 Arten, von denen circa sechzig im europäischen Raum zuhause sind.

Ernährung

Der Mistkäfer und dessen Larven ernähren sich zumeist von Kot. Hierbei handelt es sich zumeist um den Kot der Säugetiere wie Kühe oder Pferde. Erwachsene Käfer fressen auch vermoderte Pflanzenteile. In dem unterirdischen Kammern legen sie ihre Kotvorräte für die Brut an.

Fortpflanzung

Eher untypisch für das Fortpflanzungsverhalten der Insekten ist die Aufzucht der Mistkäfer, denn Männchen und die Weibchen kümmern sich zusammen um den Nachwuchs. Nach ihrer Paarung legen sie in Kooperation einen unterirdischen, aus mehreren Kammern bestehenden Bau an, welchen sie für die Versorgung ihrer Brut mit Nahrungsvorräten aus ihrem Kot auslegen. Nach der Ablage der Eier verschließen sie diese Kammern, in welchen dann die Larven schlüpfen und bis zu ihrer Verpuppung ein Jahr verweilen, mit Lehm.
Die Paarungszeit geht über das Frühjahr. Schon vor der Eiablage bereitet das Pärchen die Brutkammer vor. Hierbei graben sie unter die Mistkugel eine lange Röhre, die in der Kammer endet. Von dieser Kammer verlaufen mehrere Quergänge, welche als Vorratslager dienen. Wenn der Bau fertig ist und sich eine Kotkugel in der Brutkammer befindet, legt das Weibchen das Ei an diese Kugel. Die Eingänge werden dann mit Kot verschlossen. Die Larve, welche aus dem Ei entschlüpft, ernährt sich in den nächsten Monaten von Dung. Sie überwintert auch als Larve und verpuppt sich später dann im Frühjahr. Danach schlüpft der Käfer dann an die Erdoberfläche.