Nachtfalter

Körperliche Merkmale

Bekannt ist der Nachtfalter in der Umgangssprache als Motte und gehören zu den buntesten Schmetterlingsarten.
Eine unscheinbare und düstere Färbung zeichnet die meisten Nachtfalter aus. Mit dieser Einfärbung sind sie bei Ruhe während des Tages sehr gut getarnt. Einige Arten der Nachtfalter ahmen mit der Einfärbung ihrer Flügel den Untergrund, z. B. trockene Blätter oder Baumrinde nach.
Am Kopf befindet sich ein Saugrüssel zur Nahrungsaufnahme. Dieser hat sich im Laufe der Evolution aus den verlängerten Außenladen am Unterkiefer entwickelt. Zu einer Spirale wird der Saugrüssel im Ruhezustand unterhalb des Kopfes zusammengerollt. Die Länge ist des Rüssels ist von der Art abhängig und kann die mehrfache Länge des Abdomens erreichen.
Verbreitung und Lebensraum
Den größten Raum nehmen eindeutig die Nachtfalter im täglichen Leben ein. In Mitteleuropa gehören rund 75 % der Schmetterlingsarten zu den Nachtfaltern. Ebenso machen 90 % der Schädlichen Arten Nachtfalter aus.
Weltweit besiedeln Schmetterlinge zahlreiche, höchst unterschiedliche Lebensräume. Deswegen sind sie sowohl in gemäßigten Klimaräumen als auch in subtropischen und tropischen Temperaturen beheimatet. Nicht anzutreffen sind sie lediglich in arktischen Regionen. Bis in Höhen von rund 3.000 Metern über den Meeresspiegel besiedeln Nachtfalter Hügelland und Ebene.

Ernährung

Die Ernährung von ausgewachsenen fertigen Faltern erfolgt ausschließlich über den Genuss von Pflanzensäften und Nektar aus blütentragender Pflanzen. Ihr angewachsener Saugrüssel wird zur Nahrungsaufnahme ausgerollt und in eine der Blüten gerollt.
Nachtfalterraupen dagegen verfügen über ein kräftiges Mundwerkzeug. Damit sind die Raupen unablässig am Fressen. Gleich nach dem Schlüpfen fressen Rauben den Dottervorrat ihres Eies. Anschließend fressen die allermeisten Raupen eine Vielzahl von Futterpflanzen und sind dabei nur wenig wählerisch.

Fortpflanzung

Eine vollständige Metamorphose durchlaufen Nachtfalter im Laufe ihrer Entwicklung vom Ei bis zum fertigen Schmetterling. Dieser Zyklus umfasst vier Entwicklungsstadien:
Ei
Raube
Puppe
fertiger Nachtfalter
Mit dem Schlupfen oder minimal später ist der Nachtfalter geschlechtsreif. Das bedeutet er kann sich sehr schnell Fortpflanzen und auf Brautschau gehen. Die Fortpflanzung an sich, stellt für viele Arten den einzigen Lebensinhalt neben dem Fressen dar.
Nachtfalter, welche sich der Fortpflanzung widmen, sterben kurz nach der Paarung bzw. der Eiablage. Über Duftstoffe, welche über Drüsen im Hinterleib bei beiden Geschlechtern abgegeben werden, signalisieren Nachtfalter ihre Paarungsbereitschaft. Zur Begattung berühren sich die Nachtfalter am Hinterleib und sehen dabei jeweils in die entgegengesetzte Richtung. Dabei verhaken sich die Partner regelrecht. Die Männchen führen ihr Begattungsorgan in das Weibchen ein und die Kopulation kann sich von wenigen Minuten bis hin zu zwei Tage lang ziehen. Das Weibchen speichert den übertragenen Samen und befruchtet jedes Ei direkt vor der Ablage.