Nachtigall

Körperliche Merkmale

Die ausgewachsene Nachtigall hat vom Schnabel bis zur Schwanzspitze eine Größe von ungefähr 16,5 Zentimetern und ist ungefähr so groß wie der Haussperling. Sie wiegt zwischen 18 und 27 Gramm, das Gefieder ist fein, relativ unauffällig und unscheinbar. Die Farbe der Körperoberseite ist leicht rot-hellbraun, während der Schwanz deutlich rotbrauner gefärbt ist.
Bauch und Brust sind weißlich respektive sehr hellgrau und besonders im Brustbereich leicht meliert. Die Augen sind schwarz mit einer weißen Umrandung, der Schnabel und die Beine rosa- und gelbfarben.
Die Nachtigall kann durch die gewisse Ähnlichkeit mit dem Sprosser verwechselt werden, wobei dieser dunkler gefärbt ist und eine graubraune Brustfleckung aufweist.
Insbesondere durch ihre langgezogenen Töne beim Gesang unterscheidet sich die Nachtigall von vielen ihrer Artgenossen. Dabei gibt sie entweder ein melodisches Zwitschern oder ein langanhaltendes Pfeifen von sich.

Verbreitung und Lebensraum

Die Nachtigall ist ein Zugvogel und in Europa, Nordafrika sowie Asien zu Hause. Nachtigallen aus Mitteleuropa überwintern in Afrika. Die Nachtigall in Australien wurde von europäischen Siedlern eingeführt. Die Nachtigall bevorzugt dichtes Gebüsch in feuchtem Gelände am Waldrand oder in Feldgehölzen.

Ernährung

Die Nachtigall ernährt sich von Insekten, Larven, Raupen oder Würmern sowie Spinnen und anderen wirbellosen Tieren. Im Sommer und Herbst besteht die Nahrung hauptsächlich aus Beeren.

Fortpflanzung

Zu Frühlingsanfang beginnt die männliche Nachtigall kurz vor Mitternacht bis in die Morgenstunden zu singen, um eine Partnerin anzulocken. Nach der Paarung erfolgt der nächtliche Gesang ab Mai nur noch durch männliche Nachtigallen ohne Partnerin. Über die gesamte Brutsaison von Mitte Mai bis Mitte Juni singen Nachtgallenmännchen jedoch auch tagsüber, wobei der Gesang in der Morgendämmerung vermutlich mehrheitlich zur Revierverteidigung beiträgt. Den Gesang unterscheidet sich zwischen 120 und 260 verschiedenen Strophen von zwei bis vier Sekunden und ist unter europäischen Singvögeln nahezu einzigartig.
Das Nest wird an einem Busch- oder Wegrand direkt am Boden vom Weibchen alleine gebaut und besteht in der Basis aus Laub und inwendig aus Moos und Halmen.

Während der Brutzeit von Mitte April bis Mitte Juni gibt es nur ein Gelege, je nach Klima wird auch zweimal gebrütet. Die vier bis sechs grün-braunen Eiern werden täglich abgelegt und dreizehn bis vierzehn ausgebrütet. Die Jungvögel werden von beiden Elternteilen gefüttert, verlassen nach elf bis zwölf Tagen das Nest und werden während vierzehn bis fünfzehn Tagen weiter begleitet.